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Der schwedische Hafen Göteborg will seine CO2-Emissionen bis 2030 um 70% reduzieren. Am Containerterminal soll schon im kommenden Jahr die Meldung »fossil-free« erfolgen.

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört ein vollständig mit erneuerbaren Kraftstoffen betriebener Maschinenpark, eine Verdoppelung des Schienengüterverkehrs und die Optimierung der Lade- und Löschvorgänge. Sie sind Teil einer neuen Klimastrategie, die heute von APM Terminals Göteborg gestartet wurde.

In Göteborg ist man stolz auf das bisher Erreichte. Seit Anfang der 2000er Jahre steht Schiffen Landstrom zur Verfügung, seit 2013 gibt es einen speziellen Hafentarifrabatt für Schiffe, die eine gute Umweltleistung aufweisen. Die Hafenbehörde selbst ist eigenen Angaben zufolge seit 2015 klimaneutral.

»Neben der zunehmenden Digitalisierung und dem Wachstum betrachten wir unsere Umwelt- und Klimaarbeit als einen Schlüsselfaktor, der es uns ermöglichen wird, unsere Vision zu verwirklichen, der wettbewerbsfähigste Hafen der Welt zu werden«, sagte Hafenchef Elvir Dzanic.

Um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, hat die Behörde im Oktober neue Umweltziele verabschiedet. Im Rahmen dieser neuen Ziele werden die hafenbedingten CO2-Emissionen bis 2030 um 70 % reduziert. Nicht nur innerhalb des Hafens selbst, sondern auch in einem Gebiet, das sich von der äußeren Hafeneinfahrt 15 km nach Westen bis zur Stadtgrenze erstreckt.

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Foto: Port of Gothenburg

»Trotz unserer Entschlossenheit wird es schwierig sein, unsere Ziele zu erreichen, wenn wir nicht die großen Akteure im und um den Hafen herum bei uns haben. Wir sind sehr zufrieden mit den Investitionen, die von APM Terminals Göteborg getätigt werden«, so Dzanic.

Die Tochter des dänischen Maersk-Konzerns hat nun »Green Göteborg Gateway« initiiert, eine aktualisierte Strategie zur Reduzierung der Klimabilanz des Terminals. Zu den Maßnahmen gehören elektrisch betriebene Krane sowie mit Biogas beheizte Terminalgebäude. Die Containerumschlagsgeräte, darunter mehr als 40 Portalhubwagen, werden mit HVO100 betrieben. Alle Maßnahmen sollen bis 2020 umgesetzt sein, heißt es heute.

Fokus auf die Schiene

Eine wichtige Stellung nimmt bei den Verantwortlichen der Schienenverkehr ein. Noch kommen 22 % der Schiffe, die den Containerterminal anlaufen, später als vereinbart an. Bei APMT hat man allerdings an der Optimierung der Prozesse gearbeitet, so dass den Angaben zufolge 97 % der Schiffe den Kai zum vereinbarten Zeitpunkt verlassen, manchmal sogar früher. So soll vermieden werden, dass Schiffe die Geschwindigkeit erhöhen, um ihren nächsten geplanten Anlaufhafen zu erreichen, was den Verbrauch von mehr Kraftstoff zur Folge hätte.

In den nächsten drei Jahren will APM Terminals Göteborg das Frachtaufkommen auf der Schiene verdoppeln. Außerhalb des Terminals hat die Hafenbehörde rund 50 Mio. € in das skandinavische Netz des Railport investiert, darunter die Mitfinanzierung des zweigleisigen Ausbaus des in den Hafen führenden Schienennetzes und zwei schienengebundene Cross-Docking-Terminals – das Kombi-Terminal Arken und das demnächst zu eröffnende Terminal Svea.