Foto: FANC
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Am 12. Juli 2017 war das Containerschiff »Kea Trader« auf ein Riff vor Neukaledonien gelaufen – jetzt liegt endlich ein O.K. für die geplante Bergung vor.

Das 25.000 t schwere Schiff von 185 m Länge war in voller Fahrt [ds_preview]auf das Durand Riff gefahren. Grund war das völlige Versagen der Crew im Umgang mit dem Navigationsgerät. 140 Seemeilen von Nouméa, Neukaledonien, entfernt liegt es seiher auf Grund, Seegang und Stürme haben nicht viel übrig gelassen.

Seit der Havarie wurden dem Eigentümer und seinen Dienstleistern von den französischen Behöredne elf formelle Mitteilungen zugestellt, mit dem gleichen Anliegen, weitere Unfälle am Wrack zu vermeiden, die Umwelt zu schützen und das Riff in seinen natürlichen Zustand zurückzuversetzen.

Der ursprüngliche Plan, das Wrack im Tandemhub zu heben und von dem Felsen zu bewegen, musste nach den Zyklonen Gita und Hola im Februar und März 2018 geändert werden. Die »Kea Trader« war mittlerweile in zwei Teile zerbrochen.

Vorbehalte gegen Bergungsplan

Eine neue Methodik für die Beseitigung beider Teile des Wracks wurde vom Reeder Lomar Shipping im Juli 2018 vorgeschlagen. Dieser Plan hatte zu Vorbehalten geführt, insbesondere in den Bereichen Seeverkehrssicherheit und Umweltschutz. Diese Vorbehalte seien nun ausgeräumt. Was die Erhaltung der Umwelt betrifft, so hat die Arbeit eines  wissenschaftlichen Ausschusses dazu geführt, dass eine verstärkte Überwachung stattfindet.

Die Regierung von Neukaledonien hat nun jedenfalls die vorgeschlagene Methode zur Wrackbeseitigung bestätigt. Sie fordert, dass der Reeder alles in seiner Macht Stehende tut, um sicherzustellen, dass das Wrack beseitigt wird und die lokale Bevölkerung sehr genau über die Bedingungen für die Beseitigung informiert wird. Bei Bedarf sollen weitere Treffen auf Behördenseite stattfinden, um die Fortschritte bei der Wrackbeseitigung zu überprüfen.

Arbeiten ziehen sich in die Länge

Die Wrackbeseitigung wird durch die chinesische Shanghai Salvage Company (SSC) ausgeführt, die seit dem Frühjahr 2018 mit schweren Gerät im Einsatz ist. Eine speziell für das Projekt in China gebaute Schwerlast-Barge ist per Schleppzug auf dem Weg. Die »Ca Li« ist knapp 130 m lang und 32 m breit, ausgestattet mit einem 800-t-Kran. 100 Mann Besatzung finden an Bord Platz. Bergung und Entsorgung verschlingen früheren Berichten zufolge einen dreistelligen Millionenbetrag.

Die tatsächlichen Arbeiten Am Wrack könnten selbst noch einmal mindestens ein Jahr dauern. Die »Ca Li« muss selbst auf dem Riff aufgesetzt werden, die Teile des bereits zerbrochenen Schiffs müssen vor der Bergung und dem Abtransport noch weiter zerschnitten werden. In den nächsten Monaten ist wohl mit neuen Entwicklungen – abgesehen vom weiteren Zerfall des Wracks – kaum zu rechnen. Denn im November beginnt im Südpazifik die Zyklonsaison, die bis ins Frühjahr andauert.