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Die Schifffahrt favorisiert traditionelle globale Ansätze, wenn es um Regulierung und Kontrolle geht. Vom »Green Deal« der EU-Kommission zeigt man sich aber dennoch angetan.

Wie schon der Verband Deutscher Reeder (VDR) haben nun auch die europäischen Verbände der Reedereien, Werften und Zulieferer die Initiative der neuen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßt.

Martin Dorsman, Generalsekretär vom Reederverband ECSA, sagte: »Die Branche unterstützt voll und ganz das Ziel der neuen Europäischen Kommission, der erste klimaneutrale Kontinent zu sein.« Gleichzeitig forderte er mehr Engagement der Europäer auf globaler Ebene ein: »Die Klimakrise ist eine globale Krise, sie braucht eine globale Strategie. Wir brauchen wirklich eine proaktive und positive Rolle der EU bei den IMO-Diskussionen, die die Entwicklung und Verabschiedung ehrgeiziger internationaler Vorschriften unterstützen, die so bald wie möglich weltweit angewendet werden sollen«, so Dorsman.

Da die Branche dringend neue Technologie benötige, solle die EU entsprechende Forschungsprojekte unterstützen, indem sie EU-Mittel für die Schifffahrtsindustrie und den breiteren maritimen Bereich bereitstellt. »Europa muss Pilotprojekte und den Aufbau von Bunkerinfrastrukturen in EU-Häfen für neue Kraftstoffe unterstützen«, so Dorsman weiter.

Christophe Tytgat, Generalsekretär vom Schiffbau- und Zulieferverband Sea Europe begrüßte den Green Deal »als ein sehr ambitioniertes politisches Engagement Europas zur Unterstützung einer klimaneutralen Gesellschaft bis 2050.« Die in Europa gebauten oder nachgerüsteten Schiffe sowie die in Europa hergestellten innovativen und komplexen Ausrüstungen, Systeme und Technologien würden wesentlich dazu beitragen, dass die Weltschifffahrt ihren Umwelt- und Klimaverpflichtungen nachkommt.

»Der Green Deal für Europa bietet interessante Herausforderungen und große Chancen für die europäische Werften- und Schiffsausrüstungsindustrie. Sie wird es dem Sektor ermöglichen, seine globale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und gleichzeitig zur Erfüllung der ehrgeizigen Ziele der Kommission und zum Aufbau einer nachhaltigen Blue Economy für Europa beizutragen«. Zu diesem Zweck fordere ich die Europäische Kommission nachdrücklich auf, bei der Ausarbeitung und Umsetzung des Green Deal eng mit SEA Europe zusammenzuarbeiten«, betonte Tytgat.

Um den Seetransport in einen klimaneutralen Verkehrsträger umzuwandeln, werde die kürzlich veröffentlichte Partnerschaft für den emissionsfreien Wasserverkehr ein wesentliches Instrument sein, da sie es der Branche ermöglichen werde, ihre Investitionen in die Forschung und Entwicklung innovativer klimafreundlicher Produkte weiter zu erhöhen. »Zu diesem Zweck ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Partnerschaft über ein beträchtlich hohes Budget verfügt«, fordert Tytgat.