Hartmann, Containerschiff
Foto: Hartmann
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Die Reederei Hartmann hat sich den Fortbestand ihrer Flotte gesichert. Grundlage ist eine Einigung mit dem Finanzinvestor Cerberus.

Konkrete Details zum Hartmann-Deal, etwa zur Zahl der Schiffe oder zum Gesamtvolumen, [ds_preview]werden nicht genannt. Bekannt ist aber, dass die Hartmann-Flotte ursprünglich in etwa ein Drittel des »Big Ben«-Portfolios mit einem Volumen von 2,6 Mrd. € bei der Übernahme von der NordLB ausgemacht hat.

Zuvor hatten bereits andere Reedereien wie Briese oder der Hamburger Lloyd (RHL) eine Einigung mit Cerberus erzielt. Dies ist nun offenbar auch Hartmann gelungen. Das Beratungsunternehmen Transport Capital vermeldet den erfolgreichen Abschluss »nach mehr als einem Jahr intensiver Verhandlungen«. Auch Deloitte war beteiligt.

Rückkauf von Krediten

Letztlich ging es für die Unternehmen darum, die Kredite »zurückzukaufen« und sie zu refinanzieren. Nach HANSA-Informationen wurden in den einzelnen Fällen durchaus unterschiedliche Transaktionsdetails vereinbart.

Cerberus hatte neben dem NordLB-Portfolio auch ein Kreditvolumen von 4,2 Mrd. € aus dem Bestand der ehemaligen HSH Nordbank parallel zum Kauf der Landesbank selbst übernommen. Ein klar formuliertes Ziel des Finanzinvestors ist eine schnellst- und bestmögliche Verwertung, zumindest von Teilen. Dazu gehört auch der Verkauf von offenen Forderungen an die betroffenen Reedereien.

Abschläge auf den Marktwert der Schiffe

Wie schon bei der Übernahme der Portfolios durch Cerberus waren dem Vernehmen nach die Abschläge zum Marktwert das entscheidende Kriterium in den zum Teil schwierigen und langwierigen Verhandlungen. Die US-Finanziers hatten nur etwa 40% des Buchwertes und deutlich unter Marktwert an die Banken gezahlt. Beim Weiterverkauf der Schiffskredite ging es wohl um eine Spanne von 82% bis 96% des aktuellen Marktwertes und verschiedene Modelle der Finanzierung.

HSH-Portfolio an andere Finanzinvestoren?

Mit dem HSH-Altlasten-Portfolio verfolgt Cerberus eine andere Strategie. Unter dem Namen »Nassau« sollen Forderungen in Höhe von 930 Mio. $ an andere Finanzinvestoren verkauft werden. 2/3 des Portfolios werden nur vier Reedereien zugeordnet, als größter Schuldner wird die griechische Reederei Danaos genannt. Die US-Firmen Fortress Investment Group (New York) und Cross Ocean Partners sollen sich in der Bieterrunde durchgesetzt haben.

Angeblich waren zuvor auch Oak Hill Advisors und Varde Partners interessiert, die zuvor bereits ein Portfolio der Deutschen Bank für 80 Cent auf den Dollar übernommen hatten. Auch der US-Fonds Davidson Kempner soll gemeinsam mit der Bank of America Merrill Lynch und Goldman Sachs geboten haben.