Quelle: Iberdrola
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Der spanische Windpark-Entwickler Iberdrola treibt mit einem aktuellen Projekt den Einsatz von schwimmende Offshore-Windenergie voran.

[ds_preview] Der Konzern will zunächst ein internationales Konsortium leiten, das eine schwimmende Windenergieanlage von mehr als 10 MW in der norwegischen Nordsee in ca. 80 m Wassertiefe installieren will. Zudem stehe man kurz vor der Teilnahme an einem weiteren Demonstrationsprojekt in Spanien, teilte Iberdrola jetzt mit.

Im Rahmen des Projekts »Flagship« in Norwegen wird eine schwimmende Offshore-Windenergieanlage zu Demonstrationszwecken mit einer 10+ Megawatt-Turbine und einer halbtauchenden schwimmenden Betonstruktur, bekannt unter dem Namen »OO-Star Wind Floater«, entworfen, hergestellt, installiert sowie betrieben.

Nachdem in der Evaluierungsphase die maximale Bewertung (15/15) den Angaben zufolge erreicht wurde, sei das Antragsverfahren zur Sicherung der erforderlichen Förderung nun im vollen Gange. Iberdrola hofft, noch in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 eine Förderzusage in Höhe von etwa 25 Mio. € mit der »Innovation and Networks Executive Agency (INEA)« der Europäischen Kommission zu unterzeichnen. Die Herstellung der schwimmenden Plattform könnte im zweiten Quartal 2021 beginnen, die Installation im ersten Quartal 2022, heißt es.

»Die Pläne für ein weiteres schwimmendes Demonstrationsprojekt in Spanien schreiten ebenfalls voran«, teilte der Konzern mit. Einzelheiten sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Das Projekt zielt allerdings darauf ab, eine andere Technologie als die in Norwegen geplante zu nutzen. Die Herstellung würde im Baskenland erfolgen, der Einsatz dann in den Gewässern rund um die Kanarischen Inseln oder in der Biscaya (Marine Energy Platform), einer Einrichtung auf offener See im Atlantischen Ozean zur Unterstützung von Forschung, technischen Tests und kommerzieller Demonstration von vorkommerziellen Prototypen schwimmender mariner Technik für erneuerbare Energien.

In Spanien seien die Gewässer im Allgemeinen zu tief für traditionelle feste Fundamente, so dass die schwimmende Technologie als entscheidend für die Erschließung des großen Potenzials der spanischen Offshore-Windenergie angesehen wird, meinen die Beteiligten.

Iberdrola prüft derzeit die Möglichkeit, zusätzliche schwimmende Windenergieanlagen an eigenen Projektstandorten, u.a. auch in der deutschen Ostsee, zu installieren. »Diese Strategie steht im Einklang mit Iberdrolas führender Rolle beim Übergang zu grüner Energie in der ganzen Welt«, sagte Jürgen Blume, Geschäftsführer von Iberdrola in Deutschland.

Jonathan Cole, Iberdrola’s Managing Director des globalen Geschäfsbereichs Offshore Wind, betonte: »Wir streben an, ein führender Akteur im Bereich schwimmender Offshore-Windtechnik zu sein. Die Demonstrationsprojekte die wir entwickeln, werden zeigen, dass wir bereit sind, uns in naher Zukunft an großen kommerziellen schwimmenden Offshore-Windprojekten zu beteiligen. Es gibt weltweit ein enormes Potenzial für die schwimmende Technologie, da sie neue Märkte eröffnen wird, wo die maritimen Bedingungen die Entwicklung traditioneller Offshore-Technik einschränken.«