Nach der Neuordnung der Flotte und der Finanzen investiert die Reederei Hartmann wieder in Neubauten. In China wurden fünf LPG-Tanker bestellt, zwei davon als Optionen.
Neubau-Bestellungen aus Deutschland waren [ds_preview]in den vergangenen Jahren rar geworden. Weniger als eine Handvoll von Reedern waren angesichts der Marktschwäche und des Zusammenbruchs der Schiffsfinanzierung in Deutschland noch in der Lage, Schiffe zu ordern. Auch Hartmann hatte in den vergangenen Jahren und Monaten eine Reihe von Schiffen abgeben müssen, unter anderem Containerschiffe an Tufton Oceanic und zuletzt drei LPG-Tanker an StealthGas aus Griechenland.
Doch dann hat Hartmann durch ein Geschäft mit dem US-Investor Cerberus Flotte und Finanzen neu geordnet. Demnach wurden Schiffe, die aus dem Verkauf von Alt-Krediten aus dem Bestand der NordLB an den US-Investor gefallen waren, zurückgekauft und refinanziert. Nach HANSA-Informationen machten Hartmann-Schiffe ursprünglich in etwa ein Drittel des »Big Ben«-Portfolios mit einem Volumen von insgesamt 2,6 Mrd. € aus.
Nun kann und will das Unternehmen des VDR-Präsidenten Alfred Hartmann wieder investieren. Bei CIMC Sinopacific Offshore sind jetzt insgesamt fünf LPG-Tanker mit jeweils 5.000 m³ Kapazität in Auftrag gegeben worden. Dabei handelt es sich um drei feste Bestellungen. Dazu kommen zwei Optionen.
Die Schiffe sollen mit Dual-Fuel-Motoren ausgerüstet werden, die Ablieferung soll ab 2022 beginnen. Hartmann hat gegenüber der HANSA den Auftrag bestätigt, weitere Einzelheiten werden mit Verweis auf »vereinbarte Vertraulichkeitsklauseln« derzeit noch nicht genannt.
Hartmann betreibt eine diversifizierte Flotte mit weit mehr als 100 Gas- und Produktentankern, Bulkern, Container- und Mehrzweckschiffen sowie Zementfrachtern. Darunter sind laut VesselsValue 85 eigene Schiffe mit einem Marktwert von insgesamt rund 743 Mio. $.