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Jan den Nul stattet sein neues Offshore-Installationsschiff mit Antriebstechnik von MAN Energy Solutions (MAN) aus. Der 5.000-Tonnen-Neubau wird bei China Merchant Heavy Industry (CMHI) gefertigt.

Obwohl sich das Schiff in der ostchinesischen Provinz Jiangsu[ds_preview] noch in Bau befindet, wurde es nach Auskunft von MAN bereits auf den Namen »Les Alizés« getauft. Der Neubau erhält insgesamt sechs 12V32/44CR-Hauptmotoren. Zusammen wird dadurch eine Leistung von 43.200 kW erreicht. Nach Angaben von MAN verfügen die Common-Rail-Motoren jeweils über ein verbessertes, von MAN geliefertes SCR-System (Selective Catalytic Reduction) zur Erfüllung der IMO-Tier-III-Anforderungen. Auch würden sie den strengeren NOx-Emissionsgrenzwerten der Euro-Stufe V gerecht. Durch die verbesserte NOx-Reduktionsrate könne der Neubau die ULEV-Norm (Ultra Low Emission Vessel) erfüllen, die eine bessere Luftqualität zum Ziel habe und sich durch sehr niedrige NOx- und Partikelemissionen auszeichne.

MAN 12V3244CR

Die Motoren werden mit der Ecomap-Funktion von MAN ausgeliefert. Die Flexibilität des CR-Systems soll eine Programmierung des Motors mit einer Anpassung an unterschiedlichste Kraftstoffverbrauchs-/Leistungscharakteristiken ermöglichen, jeweils mit optimaler Effizienz bei verschiedenen Lastpunkten. Ein weiteres Merkmal der MAN 32/44CR-Motoren sei die Leistung – auch bei hohen Umgebungstemperaturen und bei hohen Abgasgegendrücken, die sich aus den Abgasnachbehandlungsanlagen ergeben, die für die Erfüllung der ULEV-Norm obligatorisch seien.

Offshore-Installationsschiffe werden immer größer

Die Entwicklung der »Les Alizés« geht auf den weltweiten Trend im Offshore-Windenergiesegment zu immer größeren Windturbinen zurück. Diese können eine Höhe von über 270 m erreichen und haben bis zu 120 m lange Rotorblätter. Sie werden auf Fundamenten montiert, die bis zu 2.500 t wiegen können. Bei diesen Abmessungen würden derzeitige Offshore-Installationsschiffe an ihre Grenzen stoßen, heißt es.

Mit der »Les Alizés« könne somit die nächste Generation von Offshore-Windparks errichtet werden kann. Ihr Kran mit einer Hubkapazität von 5.000 t und den notwendigen Hubhöhen ermöglicht dem Schiff auch die Demontage von Offshore-Öl- und Gasplattformen.

Der Neubau, den Jan de Nul Ende November 2019 in Auftrag gegeben hat, soll 2022 abgeliefert werden. Ein halbes Jahr zuvor hatte das Unternehmen bei Cosco Shipping Heavy Industry bereits den Neubau »Voltaire« bestellt.