Abschwung von China bis in die Nordrange: Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index liegt 6,5% unter dem Vorjahreswert und sackte so tief wie seit drei Jahren nicht mehr.
[ds_preview]Der Containerumschlag-Index des RWI–Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im April [ds_preview]von (korrigiert) 110,4 auf 108,9 gefallen. Er liegt damit um 6,5 % unter dem Vorjahreswert.
In den chinesischen Häfen war der Umschlag saisonbereinigt etwa 2,5% niedriger als im Vormonat. In diesem waren während des Corona-Lockdown liegengebliebene Container verladen worden. In den Häfen der anderen Länder verharrte der Umschlag nach Angaben von RWI und ISL auf dem niedrigen Niveau des Vormonats. Der Index für diese Gruppe von Häfen liegt um 6,7% unter dem Wert des Vorjahres.
Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftlichen Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist um 2,8 Punkte auf 104,3 gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit drei Jahren.
RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt: »Im April ist der Containerumschlag auf den niedrigsten Wert seit drei Jahren gefallen. Ein weiterer Rückgang ist wahrscheinlich, da immer noch viele Waren verladen werden, die vor der Corona-Pandemie geordert worden waren.«
Die aktuelle Schnellschätzung für den Containerumschlag-Index stützt sich auf Angaben von 52 Häfen, die rund 74 % des im Index abgebildeten Umschlags tätigen. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für Mai 2020 wird am 25. Juni 2020 veröffentlicht.