Eisenerzverschiffungen ex Australien und eine steigende Tonnagenachfrage im US-Golf haben die Bulk-Frachten diese Woche nach oben getrieben.

Nach einer langen Flaute kommt jetzt endlich wieder Schwung in das [ds_preview]Dry-Cargo-Geschäft. Die Fracht- und Charterraten der Bulker legten diese Woche auf breiter Front zu, getrieben vor allem durch große Capesize-Partien. So beendet der Baltic Dry Index diese Woche mit einem Plus von rund 30% bei 923 Punkten.

Die wieder anziehende Produktion und Bautätigkeit in China hilft den Großbulkern der Capesize-Klasse jetzt deutlich über die Betriebskostenschwelle. Die erhöhte Charteraktivität für Eisenerzimporte im Reich der Mitte zog das durchschnittliche Ratenniveau der Capes erneut um 70% auf gut 12.400 $/Tag hoch. Zu den kontinuierlichen Frachtabschlüssen für Verladungen ex Westaustralien gesellten sich ab Wochenmitte noch mehr Fixtures für Anlieferungen an der Ostküste Südamerikas.

Im Panamax-Segment reichte es bei anfangs gedämpfter Aktivität nur für ein Plus von 4,7% auf 7.665 $/Tag. In der zweiten Wochenhälfte sorgte eine steigende Zahl von Abschlüssen für Getreideverladungen ex Ostküste Südamerikas wieder für Rückenwind, nachdem es zu Wochenbeginn mit den Raten leicht nach unten gegangen war.

Deutliche Verbesserungen erzielten die kleineren Frachter mit eigenen Kränen. Supramaxe (58.000 tdw) verbesserten sich um knapp 18% auf 6.563 $/Tag und Handysize-Typen (38.000 tdw) um 9% auf 5.777 $/Tag. Beide Segmente, vor allem aber die Supras, profitierten von einem steigenden Ladungsangebot im US Golf. Die Indexrate der 58.000-Tonner für Verladungen vom US Golf nach Fernost sprang um 40% auf gut 15.600 $/Tag.

Für die Handies ging es darüber hinaus an der Ostküste Südamerikas sowie in Südostasien und Fernost weiter nach oben. Stark gedämpft ist nach wie vor das Marktgeschehen in Nordwesteuropa und der Ostsee. So erzielte die 2009 gebaute »St. Peter« (32.688 tdw) nur 4.500 $/Tag für eine Reise mit Getreide von Nordfrankreich ins westliche Mittelmeer.

Am Tanker-Spotmarkt hat sich die Lage der VLCC diese Woche bei recht hoher Aktivität im Mittelostgolf wie auch im Atlantik wieder stabilisiert. Ihre durchschnittlichen Spoteinnahmen lagen gestern mit 54.200 $/Tag leicht über dem Niveau der Vorwoche.

Hingegen liegen die Raten der Suezmaxe und Aframaxe inzwischen ziemlich am Boden – auf mehrere wichtigen Routen deutlich unter Betriebskostenniveau. Die Suezmaxe verzeichneten bei hoher Tonnageverfügbarkeit einen Einbruch um 28% auf 14.700 $/Tag, für die Aframaxe ging es um 19% auf 12.200 $/Tag runter. Die schwersten Einbußen gab es im Schwarzen Meer (Suezmaxe) und in der Nordsee (Aframaxe). (mph)