Zielke, Commerzbank
Martin Zielke, Vorstandschef der Commerzbank. Foto: Commerzbank
Print Friendly, PDF & Email

Der Aufsichtsrat der Commerzbank beendet den Vertrag mit Vorstandschef Martin Zielke. Zuvor hatte US-Investor und Anteilseigner Cerberus enormen Druck entwickelt.

»Einvernehmlich« sei der Anstellungsvertrag [ds_preview]des Vorstandsvorsitzenden Martin Zielke beendet worden. Bis zur Berufung eines Nachfolgers soll er die Geschäfte der Bank »in vollem Umfang« weiterführen, die Bank jedoch spätestens zum 31. Dezember verlassen, heißt es.

Unter Zielkes Ägide hatte die Commerzbank bereits vor Jahren den Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung beschlossen und inzwischen abgeschlossen. Das zuletzt noch gehaltene Portfolio von 38 Schiffen im Wert von 0,4 Mrd. € war vom US-Investor Davidson Kempner übernommen worden. Mit 23 Mrd. € im Portfolio war die Commerzbank einst hinter der damaligen HSH Nordbank die weltweite Nr. 2 in der Schiffsfinanzierung.

Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann legt sein Mandat bereits zum 3. August nieder. Die Neubesetzung der Führungspositionen bleibt zunächst offen. Als mögliche interne Kandidaten für die Zielke-Nachfolge werden Firmenkundenchef Roland Boekhout sowie Finanzchefin Bettina Orlopp gehandelt.

Großaktionäre wie der US-Investor Cerberus (5%), auch Aktionär bei der Deutschen Bank (3%) und in einem Eigner-Konsortium wichtigster Gesellschafter der Hamburg Commercial Bank (HCOB), hatten die Commerzbank zuletzt zu einem strikteren Sparkurs gedrängt. Die bisher bekannt gewordenen Pläne sehen vor, dass jede vierte der insgesamt 11.000 Stellen und zahlreiche Filialen geschlossen werden sollen.