VSM Reinhard Lüken
VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken (Foto: VSM)
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Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) befürchtet, dass als möglicher »Kollateralschaden« der Covid-19-Pandemie das Image der Branche als High-Tech-Industrie leiden könnte. 

Nach Jahren krisenhafter Entwicklung, verbunden mit hohen Subventionen[ds_preview] in den 80er und 90er Jahren, hätte sich in der öffentlichen Wahrnehmung des Schiffbaus »das Bild einer Altindustrie, eines Strukturproblems« verfestigt, blickt VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken zurück. »Dass die Abschaffung der Subventionen in der EU schon 1998 beschlossen worden war und dass die Subventionshöhe auch davor schon deutlich unter der vieler anderer Industriezweige lag (z.B. Steuervorteile für Jahreswagen), wurde in vielen Kommentaren lange geflissentlich übersehen«, meint er in einem aktuellen Rundschreiben.

Es sei aber immer besser gelungen, den »High-Tech-Charakter von Schiffbau und Meerestechnik zu vermitteln«. Die Produkte und wirtschaftlichen Erfolge in den High-End-Marktsegmenten seien nicht zu übersehen. Der positive Trend vor allem in der letzten Dekade in Deutschland und Europa sei umso beeindruckender angesichts der globalen Situation in den kriselnden Volumenmärkten.

»Nicht die Zeit für Zweckoptimismus aber auch nicht für Jammern«

»Und nun das – quasi über Nacht vom Überflieger zum größten Sorgenkind. Der Umstand, dass viele andere gesunde Wirtschaftszweige in einer vergleichbaren Lage stecken, löst noch kein Problem. Die akuten Sorgen wiegen schwer. Sie sind weder selbst verursacht noch Ausdruck mangelnder Wettbewerbsfähigkeit. In der Politik wird Schiffbau in Meerestechnik darum auch mit großem Wohlwollen begleitet«, so Lüken.

Man wisse um die Bedeutung dieser Industrie. Wichtige Unterstützungsmaßnahmen seien bereits auf dem Weg gebracht worden, weitere würden folgen. Dafür sei man dankbar, wichtig bleibe jedoch, trotz Krisenmodus, den Blick nach vorne nicht zu vernachlässigen.

»Der VSM wird weiter objektiv und nüchtern die Sachlage analysieren und darstellen. Dies ist nicht die Zeit für Zweckoptimismus aber auch nicht für Jammern! Unsere ganze Kraft ist gefordert, weiter für einen starken maritimen Industriestandort Deutschland zu arbeiten«, so der VSM-Hauptgeschäftsführer.

Auch wenn viele Unternehmen »harte, teils existenzbedrohende Einschläge verzeichnen werden«, ändere die Pandemie nichts am High-Tech-Charakter von Schiffbau und Meerestechnik oder an der größe des Marktes.