Honfleur, Fähre, FSG, Brittany Ferries
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Um die FSG muss weiter gebangt werden. Am 1. August soll beim Amtsgericht Flensburg das Insolvenzverfahren über das Vermögen eröffnet werden. Noch gibt es keine Einigung mit Pella Sietas.

Wie berichtet, stehen die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG)[ds_preview] und die Hamburger Werft Pella Sietas in Verhandlungen über einen möglichen Kaufs der FSG. Wann es zu einem Ergebnis kommen könne, stehe derzeit nicht fest. Daher bleibt nur der Gang ans Amtsgericht, heißt es.

Die Belegschaft der FSG sei heute informiert worden. Es soll eine Transfergesellschaft gegründet werden.

Bereits seit April befindet sich die FSG in einer Insolvenz »in Eigenverwaltung«. Als Sachwalter fungiert Christoph Morgen, Partner in der Kanzlei Brinkmann & Partner. Geschäftsführer ist seither Martin Hammer an der Seite von Jaap Klein. Dieser hatte zuvor die Nachfolge von Alex Gregg-Smith angetreten.

Bei der Insolvenz in Eigenverwaltung wird vom Amtsgericht zwar ein Insolvenzverwalter bestellt, das operative Management verbleibt aber bei der Werftleitung. Das Insolvenzverfahren könne die Chance bieten, Zeit zu gewinnen und die Werft neu auszurichten, hieß es damals.

Verluste trotz vollen Auftragsbüchern

Die Krise der FSG bahnt sich seit längerem an, spätestens seit Sommer vergangenen Jahres. Denn trotz zunächst noch vollen Auftragsbüchern hatte die Werft Verluste eingefahren. Allein für 2018 waren es –111 Mio. € bei einem Umsatz von 213 Mio. €.

Wesentlicher Grund für die Verluste war die verspätete Ablieferung der »W.B. Yeats« an Irish Ferries, wofür eine hohe Konventionalstrafe fällig wurde. Dazu fehlte Geld für die Bauzeitfinanzierung weiterer Fähren. Deswegen waren auch andere Neubau-Projekte in Verzug geraten und schließlich gekündigt worden – erst von der australischen TT-Line, dann von Irish Ferries und schließlich auch von Brittany Ferries.

Im vergangenen Jahr hatte sich Siem zurückgezogen. Neuer Eigentümer ist seither der Risiko-Investor Lars Windhorst. Wegen der Corona-Krise hatte die Werft die Produktion vor vier Wochen eingestellt.