Angela Titzrath (Foto: HHLA)
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Nach einem deutlichen Gewinnrückgang infolge der Corona-Pandemie will die Stadt Hamburg als Mehrheitsaktionär den Terminal-Konzern HHLA stützen. Der Anteil soll erhöht werden.

[ds_preview]Nach der virtuellen Aktionärsversammlung gab der Konzern bekannt, man beteilige »die Aktionäre am wirtschaftlich erfolgreichen Geschäftsjahr 2019, sichert sich zugleich aber finanziellen Handlungsspielraum für die weitere Stärkung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens vor dem Hintergrund der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise.«

HHLA

Die Corona-Pandemie hatte deutliche Spuren in der Bilanz der HHLA hinterlassen. Nach einem erfolgreichen Jahr 2019 fiel das erste Halbjahr 2020 weniger gut aus. Der Containerumschlag ging im ersten Halbjahr stark, der Containertransport deutlich zurück. Am Ende steht ein Konzernumsatz von 628,4 Mio. € (-9,4 %). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 58,8 Mio. € (-51,5 %) auf 55,5 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter brach um 74,2 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ein (14,1 Mio. € gegenüber 54,7 Mio. €). Daraufhin bot das Terminalunternehmen seinen Aktionären eine Wahldividende an.

»Finanzielle Basis ist solide«

Mit großer Mehrheit stimmten diese nun zu, heißt es in einer Mitteilung. Anteilseigner erhalten in Zeiten von Null- bzw. Negativzinsen die Möglichkeit, ihr Kapital wieder in das Unternehmen zu investieren. Gleichzeitig könne die HHLA ihre finanzielle Liquidität weiter stabil halten.

Die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath sagte: »Unsere finanzielle Basis ist solide. Deshalb können wir gegenüber unseren Aktionären Wort halten und ihr berechtigtes Interesse an einer angemessenen Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens berücksichtigen.« Sie begrüßte »außerordentlich«, dass sich der Mehrheitsaktionär, die Freie und Hansestadt Hamburg, bereits für einen Dividendenbezug in Form neuer HHLA-Aktien entschieden hat: »Wir sehen darin ein deutliches Zeichen, dass unser Eigentümer ein langfristiges Interesse an einer Stärkung des maritimen Standortes Hamburg hat. Wir würden uns freuen, wenn viele weitere Aktionäre dem Beispiel folgen und sich bis zum 7. September ebenfalls für eine Dividende in Form neuer HHLA-Aktien entscheiden.«

54,7 Mio. € Ausschüttung

Um welchen zusätzlichen Anteil für die Stadt es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt gemacht. Auch das finanzielle Volumen des Schritts ist noch unklar.

Die ausgezahlte Dividende für das Jahr 2019 wurde um 12,5% auf 70 Cent je börsennotierter A-Aktie gestutzt. Die Ausschüttungsquote liegt bei 52 %. Insgesamt erhalten die Aktionäre des Teilkonzerns Hafenlogistik in bar oder Aktien 49,0 Mio. € Dividende. Für den nicht an der Börse gelisteten Teilkonzern Immobilien beschloss die Hauptversammlung, ebenso wie im Vorjahr 2,10 € je S-Aktie auszuzahlen. Das entspricht 5,7 Mio. €. Die S-Aktien befinden sich zu 100 % im Besitz der Stadt. Für beide Teilkonzerne zusammengenommen, beträgt der Wert der in bar bzw. in A-Aktien für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgeschütteten Dividende 54,7 Mio. €.