Der Seefracht- und Logistikkonzern Kühne+Nagel kann für das vergangene Geschäftsjahr die geplante Dividende auszahlen. Die Aktionäre winkten den Plan der Konzernleitung jetzt durch.

Mit »überwältigender Mehrheit« sei bei der ausserordentlichen Generalversammlung der Kühne + Nagel International AG der neuen Verwendung des von der ordentlichen Generalversammlung vom 5. Mai 2020 beschlossenen Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2019 zugestimmt worden, teilte der in der Schweiz ansässige Konzern von Klaus-Michael Kühne jetzt mit.

Entsprechend wird ab dem 8. September eine ordentliche Dividende von CHF 4,00 pro Aktie – brutto nach Abzug der schweizerischen Verrechnungssteuer von 35% – ausbezahlt. »Der verbleibende Gewinn abzüglich der Dividende wird auf neue Rechnung vorgetragen«, heißt es weiter.

Der Seefracht-Marktführer hatte im Zuge der Corona-Pandemie und Währungsschwankungen im ersten Halbjahr Einbußen hinnehmen müssen. Der Nettoumsatz schrumpfte um 7,5% auf 9,8 Mrd. CHF, das EBIT um 18% auf 419 Mio. CHF. Im Seefrachtgeschäft sank das Containervolumen um 11,7% auf 1,1 Mio. TEU. Der Nettoumsatz dieses Geschäftsbereichs verringerte sich im ersten Halbjahr auf 3,4 Mrd. CHF, ein Minus von -9,4% gegenüber den 3,74 Mrd. CHF im Vorjahr. Beim EBIT fiel der Verlust noch größer aus: 167 Mio. CHF gegenüber 235 Mio. CHF bedeuten einen Rückgang von -28,9%.

CEO Detlef Trefzger sagte seinerzeit, man erwarte auch für das zweite Halbjahr beträchtliche Unsicherheiten, auf die das Unternehmen mit einem konsequenten Kostenmanagement reagieren wolle.

Dennoch wurde angekündigt auf der Generalversammlung den Aktionären die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 4 CHF vorzuschlagen. »In Anbetracht des guten Ergebnisses, der starken Widerstandsfähigkeit des Unternehmens, des stabilen Geldflusses und der vorhandenen Liquidität haben wir beschlossen, die Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg des Jahres 2019 zu beteiligen«, sagte Jörg Wolle, Präsident des Verwaltungsrats.