Foto: AWI
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Das im Rahmen der EU-Schiffsrecyclingverordnung (EU-SRR) geforderte Gefahrstoffkataster (IHM) erweist sich derzeit als Herausforderung für die Schifffahrt. Auch für den deutschen Forschungseisbrecher »Polarstern« wird eines angefertig, obwohl dieser es nicht nötig hätte.

[ds_preview]Ein zertifiziertes und laufend gepflegtes Inventory of Hazardous Materials (IHM) ist eine Schlüsselanforderung für Schiffe, gültig für alle Handelsschiffe über 500 GT beim Anlaufen eines EU-Hafens oder beim Führen einer EU-Flagge ab dem 31. Dezember 2020. Die Einhaltung wird durch EU-PSC-Inspektionen und alle fünf Jahre durch eine Neuzertifizierung der IHM nach Klassen kontrolliert. Auch wenn die gerade von einer einjährigen Arktisexpedition zurückgekehrte »Polarstern« als staatliches Schiff davon ausgenommen ist, folgt sie diesen Anforderungen freiwillig und rechtzeitig.

Für die Pflege des IHM der »Polarstern«, eine komplexe und zeitaufwändige Aufgabe, konnte sich der Hamburger Dienstleister GSR Services den Auftrag sichern. Die IHM-Wartung erfordert spezifische Kenntnisse und gilt für die gesamte Lebensdauer eines Schiffes, »von der Wiege bis zur Bahre«. Für Aufträge, die zur Struktur und Ausrüstung des Schiffes gehören, sind bei den Lieferanten Konformitätserklärungen (SDoC) und Materialdeklarationen (MD) einzuholen.

 

Die Arbeit von GSR Services beginnt mit der Beschaffung grundlegender Einkaufsdaten zur Identifizierung relevanter Bestellungen, der Anforderung von Dokumenten von Lieferanten und der Unterstützung und Anleitung für diese. Eingegangene Dokumente werden geprüft, um eine rechtssichere Dokumentation für den Eigentümer zu gewährleisten. Der gesamte Prozess wird durch ein Software-Tool unterstützt, das GSR gemeinsam mit NautilusLog entwickelt hat.

IHM-Prozess-GSR-Services

»Die Kombination von Know-how und Software stellt sicher, dass IHMs effizient gewartet werden, die Beteiligung der Eigentümer auf ein Minimum beschränkt bleibt und transparente Wartungsberichte, einschließlich aktualisierter IHMs, auf Anfrage rund um die Uhr zur Verfügung gestellt werden. Der Ansatz gewährleistet eine transparente und lückenlose Materialdokumentation, die schwere Strafen bei Nichteinhaltung verhindert«, erklärt GSR-Chef Henning Gramann.