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Die skandinavische Schifffahrtsgruppe Fred. Olsen muss für das dritte Quartal deutliche Einbußen hinnehmen. Nicht nur die Kreuzfahrt, auch die Offshore-Wind-Logistik ist davon betroffen.

[ds_preview]Die Holding-Gesellschaft Bonheur der norwegischen Olsen-Familie weist in der jetzt vorgelegten und von der Corona-Pandemie beeinflussten Bilanz für das dritte Quartal ein Minus von 378 NOK – umgerechnet rund 34,5 Mio. € – aus. Für die ersten neun Monate steht unter dem Strich sogar ein Ergebnis von -913 Mio. NOK. Im Vorjahr hatte der Fehlbetrag noch bei »nur« 181 Mio. NOK gelegen.

BraveWind, Taufe, China, UWL
© UWL

Die Umsätze fielen im dritten Quartal von 2,2 Mrd. auf 1,37 Mrd. NOK und im Gesamtjahresverlauf von 5,9 Mrd. auf 4,6 Mrd. NOK, das Ebitda von 525 auf 14 Mio. NOK beziehungsweise von 1, Mrd. auf 338 Mio. NOK.

Bonheur betreibt zum Einen Windparks in Europa und in den USA. Darüber hinaus ist die Gruppe in der Kreuzfahrt und in der Offshore-Schifffahrt aktiv, sowohl im Service-Markt als auch im Transport- und Installationsgeschäft. Im Offshore-Wind-Geschäft will man zunehmend als »One Stop Shop« auftreten. Für den Transport setzt man auf die Zusammenarbeit mit United Wind Logistics aus Hamburg – eine Tochter vom MPP-Carrier United Heavy Lift. 2019 stieg Fred. Olsen bei UWL ein und übernahm 50% der Anteile. Zwei Deck-Carrier gehören den beiden Firmen gemeinsam.

Offshore-Schiffe nicht ausgelastet

Das Segment verzeichnete im dritten Quartal einen leicht rückläufigen Umsatz von 839 Mio. NOK – im Vorjahr waren es 957 Mio. NOK. Das Ebitda reduzierte sich von 289 auf 151 Mio. NOK, beim Nettoergebnis musste Fred. Olsen einen Rückgang von 92 auf 47 Mio. NOK hinnehmen. Ein Grund dafür ist, dass die Jack-up-Schiffe »Brave Tern« und »Bold Tern« sowie das Charterschiff »Blue Tern« nur zu 70% ausgelastet waren. Im Vorjahr waren es noch 99%.

Balmoral, Fred Olsen
Foto: Fred. Olsen

Kreuzfahrtschiffe liegen auf

Die Tochter Fred. Olsen Cruise Lines mit vier Kreuzfahrtschiffen in der Flotte ist wie so viele Wettbewerber von der Covid-19-Krise schwer getroffen. Zur Flotte gehören die »Braemar« und »Balmoral« sowie die von der Holland America Line gekauften »Bolette« und »Borealis«. Die »Black Watch« und »Boudicca« wurden im Oktober hingegen verkauft. Im dritten Quartal waren alle Schiffe der Flotte coronabedingt aufgelegt, eine Wiederaufnahme des Betriebs steht weiter aus. Aufgrund der Aufliege-Kosten und ausbleibenden Einnahmen verzeichnete die Kreuzfahrtreederei i mdritten Quartal Null Umsatz und ein Ebitda von -141 Mio. NOK – nach Werten von 715 Mio. und 157 Mio. NOK im Vorjahreszeitraum. Das Nettoergebnis für Q3 fiel mit -405 Mio. NOK entsprechend deutlich negativ aus.