Am Chartermarkt verzeichneten Makler geringere Aktivitäten, aber weiter ein hohes Ratenniveau. Alle Segmente sind »bullish«, heißt es.
Die Linien behalten [ds_preview]ihren seit dem Beginn der Coronakrise eingeschlagenen Kurs bei, ihre Kapazitäten den Marktbedingungen schnell und flexibel anzupassen. Das führt jetzt dazu, dass Tonnage aus Fahrtgebieten mit eher geringen Gewinnspannen abgezogen und auf lukrativere Routen geschickt wird. Die bewusst geschaffene Verknappung beflügelt dort wiederum die Raten zusätzlich.
Gleichzeitig wehren sich die Charterer so gut es geht gegen lange Laufzeiten, kein leichtes Unterfangen bei der aktuellen Marktsituation. So hat Cosco die »Bernhard Schulte« (Baujahr 2010, 4.600 TEU) dann doch bis Anfang 2022 unter Vertrag genommen. Sogar bis Sommer 2022 bucht Sealead die »Cosco Nagoya« (Baujahr 2008, 4.506 TEU in Asien für 23.750 $/Tag.
Das Geschehen verlagert sich zu den kleineren Schiffstypen, nachdem die verfügbaren Panamax- und Post-Panamax-Einheiten aus dem Markt gesogen wurden. Eine hohe Nachfrage wird folglich für Schiffe mit 2.000–3.000 TEU vermeldet.
Der New ConTex konnte um weitere 2,6% zulegen und erreichte mit 664 Punkten (+18 Punkte) den höchsten Wert seit Juli 2011. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt, dass die sogenannten Panamaxe (4.250 TEU) mit Gewinnen von knapp 67% die Gewinner dieser Entwicklung sind, gefolgt von den 2.700 TEU-Einheiten. Etwas schwächer sind die Zuwächse bei den kleineren 1.100-TEU-Einheiten, die noch Raum nach oben haben.
MPC konnte die »AS Carolina« (2.800 TEU) für 17.750 $/Tag und 20-23 Monate unterbringen, eingepreist wurde dabei die Re-Positionierung vom Mittelmeer nach Asien. Fast ebenso lange beschäftigt MSC im Atlantik den Döhle-Frachter »Pomerenia Sky« (Baujahr 2007, 2.546 TEU), allerdings zu geringeren 14.000 $/Tag. Getoppt werden diese Abschlüsse von CMA CGM, die Franzosen zahlen für die »EM Astoria« (Baujahr 2004, 2.754 TEU) sogar 18.500 $/Tag in Middle East, allerdings nur maximal 13 Monate lang.
Auch die 1.700-TEU-Einheiten können sich verbessern. Für ein Topaz-Design gab es zuletzt Marktgerüchten zufolge hohe 16.000 $/Tag, während Standard-Schiffe (Wenchong) wie die »Baro« (Baujahr 2004, 1.736 TEU) bei Panasia eher um die 12.000 $/Tag herum schwanken. 1.000 $ weniger erzielt das etwas kleinere MPC-Schiff »AS Rosalia« (Baujahr 2009, 1.496 TEU). Auch hier werden »Prämien« für kürzere Laufzeiten gezahlt.
Im Frachtmarkt steigen Raten immer noch weiter an. Im Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) gab es im Hauptfahrtgebiet zwischen Asien und Europa allein in den vergangenen fünf Wochen einen Aufschlag von 1000 $/TEU auf zuletzt 2.091 $/TEU. Zwischen Fernost und der Ostküste Südamerikas gab es binnen 14 Tagen ein Plus von 800 $ auf 4.805 $/TEU. Der Gesamt-Index notiert aktuell bei 2.048 $/TEU, ein Plus von 110 $ gegenüber der Vorwoche.
Der FBX von Freightos legte um +3% auf jetzt 2.443 $/FEU zu. Der WCI von Drewry steig sogar um +7,9% to 3.060 $/FEU an. Zwischen Schanghai und Rotterdam gab es einen Zuwachs um +24% (+693 $/FEU) auf 3.528 $/FEU. Der Index übertrifft den Vergleichswert aus dem Vorjahr um mittlerweile 124%.
Eine Abschwächung ist vorerst nicht in Sicht, heißt es bei Sea Intelligence. Die ungebrochene Nachfrage, das Weihnachtsgeschäft und die begrenzt verfügbare Tonnage dürften die Raten weiter auf dem aktuell hohen Niveau halten. (KF)
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