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Kurz vor Jahresende steht der New ConTex nur noch 12 Punkte unter seinem historischen Höchststand. Von den Linien gewünschte kurze Laufzeiten treiben die Raten.

Kürzere Charterperioden [ds_preview]sind teuer. Aber die Linien zahlen derzeit offenbar gern den Aufpreis, um mit geeigneter Tonnage von dem unerwartet hohen Ladungsaufkommen profitieren zu können. Zum Teil liegen die zuletzt vereinbarten Raten mehrere 1.000 € über dem eigentlichen Marktniveau. Das spielt den Schiffseignern, mindestens kurzfristig, in die Karten. »Alles, was schwimmt, ist derzeit mit Containern auf den Weltmeeren unterwegs«, heißt es beim Verband der Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS).

Und das beflügelt den Chartermarkt, wie der New ConTex zeigt. Der Index ist auf jetzt 704 Punkte geklettert, liegt also nur noch knapp unter seinem historischen Höchststand aus dem März 2011 (!) und hat sich innerhalb von sechs Monaten fast verdoppelt. Das Ratenniveau sei auf einem »gesunden Niveau«, heißt es bei VHBS. Inzwischen verdienen also nicht mehr nur die Linien weit besser als in früheren Jahren, auch die Trampreeder dürften mehr als zufrieden auf ihre Zahlen schauen.

 

Denn sie bekommen entweder lange Laufzeiten von bis zu drei Jahren, wie zuletzt das Post-Panamax-Schiff »Seamax Darien« (Baujahr 2003, 8.063 TEU) bei MSC in Asien, zudem auf einem Top-Level bei 32.500 $/Tag. Oder eben einen Aufpreis bei kürzeren Perioden.

Das zeigt sich bei der klassischen Panamax-Tonnage. Cosco zahlt 1 Jahr lang 24.000 $/Tag für die »CSCL Sydney«(Baujahr 2005, 4.250 TEU). Die »Sao Paolo« (Baujahr 2008, 4.253 TEU) geht in Asien für 23-27 Monate bei 21.500 $/Tag an ZIM. Die nahezu identische »Navios Azure« (Baujahr 2007, 4.250 TEU) bekommt dagegen für 18-21 Monate bei CMA CGM glatte 2.000 $ mehr. Hapag-Lloyd nimmt die »Buxfavourite« (Baujahr 1997, 2.456 TEU) bei 2-3 Monaten in Asien für 24.500 $ in die Flotte. Die kleinere »Mona Lisa« (Baujahr 2006, 3.534 TEU) erzielt bei CMA CGM für unter 1 Jahr Laufzeit 20.000 $/Tag.

 

Das Segment von 2.000-3.000 TEU scheint etwas an Dynamik verloren zu haben. Panasia hat das 2.500-TEU-Schiff »Apollon D« für 12 Monate zu 17.000 $/Tag verlängert, während ein Schwesterschiff bei Vasi Shipping für deutlich höhere 22.000 $/Tag beschäftigt wird – allerdings nur 1 Monat lang.

Auch bei der Feeder-Tonnage unter 2.000 TEU wurden eher mittellange Perioden geschlossen bei einer eher geringen Anzahl von neuen Fixtures. Weihnachten und Chinese New Year werfen ihre Schatten voraus. Im Mittleren Osten sicherte sich die Bengal Tiger Lines (BTL) das MSC-Schiff »AS Sophia« (Baujahr 2007, 1.713 TEU) für 6 Monate zu glatten 13.000 $/Tag. Die kleinere »Intra Bhum« (Baujahr 2013, 1.006 TEU) bekommt für 9-11 Monate bei Panasia 9.900 $/Tag.

 

Auch im Frachtmarkt ist kein Ende des Aufschwungs zu sehen. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) klettert im Wochenverlauf um 100 $ auf 2.412 $/TEU. Gleich in sechs Fahrtgebieten haben die Raten erneut ein neues Rekordniveau erreicht. Zwischen Asien und Nordeuropa liegen die Preise um 231% höher als in der Vorweihnachtswoche 2019 bei jetzt 3.124 $/TEU (+176 $). Einen Aufpreis von 200 $/TEU gab es auf der Route aus Fernost zur US-Ostküste, der Index für das Fahrtgebiet Südamerika liegt jetzt mit 380 $ im Plus bei 6.256 $/TEU – ein Anstieg um 213% im Vergleich zum Vorjahr und von sogar von 1.151% gegenüber Juli dieses Jahres.

Der FBX von Freightos legte im Vergleich zur Vorwoche um 8% auf 3.004 $/FEU zu. Mitte Mai waren es noch 1.487 $/FEU. Der WCI von Drewry weist sogar einen Anstieg von 23% auf 4.244 $/FEU aus. Das sind knapp 167% mehr als im Vorjahr. Zwischen Schanghai und Rotterdam müssen jetzt 1.920 $ mehr gezahlt werden (6.503 $/FEU). Und in dieser Woche werde die Kurve ein weiteres Mal nach oben klettern, heißt es. (KF)

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW 51-20