Während die Container-Spotfrachtraten höher steigen, sind die globalen Transportmengen 2020 gegenüber 2019 rückläufig. Der Unterschied ist trotz Corona aber geringer als zu Jahresbeginn befürchtet.
[ds_preview]So erwartet die Branchenorganisation BIMCO, dass das globale Containervolumen im Jahr 2020 um weniger als 1,5 % gegenüber 2019 zurückgegangen ist. Denn trotz den alarmierenden Schlagzeilen im Frühjahr letzten Jahres hat sich die Containerschifffahrt im Jahr 2020 als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen, sowohl was die Volumina als auch die Frachtraten angeht. Nach einem Volumenrückgang von 5,0 Mio. TEU (7,3 %) in den ersten fünf Monaten des Jahres sank das Volumen bis Ende November nur um 1,7 % – ein Verlust von 2,6 Mio. TEU.
Von den drei größten Handelsrouten hat der Verkehr von Fernost nach Nordamerika mit einem Plus von 1,1 Mio. TEU (6,4 %) in den ersten elf Monaten des Jahres am besten abgeschnitten. Die letzten Monate waren die stärksten für dieses Fahrtgebiet und konnten die verlorenen Mengen der ersten Monate des Jahres mehr als ausgleichen. Dies hat zu Problemen in den Lieferketten geführt, da der Ansturm der Container einige Häfen überfordert hat.
Obwohl die Container-Volumina in den letzten Monaten des Jahres 2020 stärker waren als im Jahr 2019, sowohl im Intra-Asien- als auch im Fernost-Europa-Verkehr, bleiben sie auf kumulierter Basis im negativen Bereich: ein Rückgang um 1,3 % bzw. 5,3 %.
»BIMCO erwartet nun, dass das globale Containervolumen im Jahr 2020 um weniger als 1,5 % gesunken sein wird, was weit besser ist als das, was wir erwartet haben, als die Pandemie im zweiten Quartal wütete, obwohl selbst diese Zahl verdeckt, wie profitabel das Jahr für die Linienreedereien tatsächlich war. Ein starkes Kapazitätsmanagement, als die Volumina zurückgingen, ermöglichte es ihnen, ihre Verluste zu minimieren. Seitdem konnten sie von den niedrigen Bunkerpreisen und den rekordhohen Spotfrachtraten in vielen Fahrtgebieten profitieren, da sich die Volumina verbessert haben«, sagt BIMCOs Chief Shipping Analyst Peter Sand.
»In den kommenden Quartalen werden wir uns stark auf die Neupositionierung von Leercontainern konzentrieren und das Ungleichgewicht ausgleichen, das durch die Stop-n-Go-Nachfrage im Jahr 2020 entstanden ist. Darüber hinaus wird sich der Fokus nun auf das chinesische Neujahrsfest richten, das sowohl in Bezug auf die Feierlichkeiten als auch auf die Exporte anders als alle anderen sein wird«, sagt Sand.