Der Drydock-Dienstleister Newport Shipping will das Geschäft rund um Schiffsreparaturen und Werft-Slots mit einer neuen Plattform digitaler aufstellen.
[ds_preview]Das Portal »Newport Maritime Services« (NMS) sei speziell entwickelt worden, um die Komplexität von Schiffsreparatur- und -umrüstungsarbeiten zu vereinfachen, hieß es jetzt bei der Vorstellung.
Die Newport-Gruppe
Über die Muttergesellschaft Newport Shipping arbeitet NMS mit einem Netzwerk von zwölf Werften mit 28 Docks zusammen, die in der Lage sind, alle Schiffstypen und -größen mit ca. 2.100 Dockungen pro Jahr in den Regionen Atlantik und Pazifik zu bearbeiten. Auch Zahlungsdienste werden angeboten. NMS ist in London registriert und in wichtigen Schifffahrtszentren vertreten – einschließlich Athen, Oslo, Istanbul, New York, Shanghai, Singapur und Hamburg.
»Viele maßgeschneiderte Online-Tools werden heute täglich für den Betrieb und das Management der weltweiten Handelsflotte eingesetzt. Der Reparatur- und -umrüstungssektor ist jedoch bei der Anpassung an das digitale Zeitalter ins Hintertreffen geraten, da der Großteil der Arbeit immer noch über komplexe Tabellenkalkulationen, mehrere Ebenen von Maklern und Unmengen von Papierkram abgewickelt wird«, meint der Dienstleister, der in Deutschland vom ehemaligen Schiffsbanker Ingmar Loges vertreten wird.
Die neue NMS-Plattform soll es Reedern und Flottenbetreibern ermöglichen, »per Mausklick« unmittelbar Angebote für routinemäßige Wartungsarbeiten einzuholen, die Verfügbarkeit von Werften in Echtzeit einzusehen und vorrangigen Zugang zu Trockendock-Slots zu erhalten.
Geschäftsführer Ege Akcasoy betonte, man wolle die Lücke zwischen Schiffseignern und Werften überbrücken: »Wir wollten ein Online-Tool einführen, das im Einklang mit den Menschen arbeitet, die den Schiffsreparatursektor zu dem machen, was er heute ist, mehr Transparenz ermöglicht und damit das Vertrauen und die persönlichen Beziehungen, auf denen diese Branche aufgebaut ist, bestätigt.«
»Keine Gelben Seiten«
Der direkte Kontakt zwischen Werft und Reeder entfällt allerdings. Für die Beteiligten tritt Newport als Vertragspartner auf. Der Dienstleister hat bereits im Vorfeld die »bestmöglichen« Preise ausgehandelt. »Die Werften wollen schließlich auch von uns profitieren und entsprechendes Volumen generieren«, so Akcasoy weiter. Man sei sehr selektiv bei der Auswahl der Werften. »Wir wollen ja auch keine Gelben Seiten sein, sondern einen echten Mehrwert bieten«, sagt der Geschäftsführer.
Registrierte Nutzer der Plattform sollen Zugang zu sofortigen Angeboten für eine breite Palette von Routinewartungs- und Reparaturarbeiten bekommen sowie die Möglichkeit, Slots bei einer Werft mit einer Echtzeit-Ansicht über die aktuelle Verfügbarkeit der Werft zu buchen. Darüber hinaus soll es Zugang zu einem Portfolio von Zulieferpartnern geben, die Lösungen für Reparaturen, Nachrüstungen und Umbauten mit dem Fokus auf geringen Kohlenstoffausstoß anbieten.
Ein Online-Marktplatz im klassischen Sinne soll NMS ebenfalls nicht sein, die Werften sollen nicht untereinander mit Preiskämpfen konkurrieren, entsprechend kann ein Reeder auch nicht Preise verschiedener Werften vergleichen und nachverhandeln.
»Dies ist ein potenzieller Wendepunkt für diejenigen, die für das Management mehrerer Schiffe verantwortlich sind. Sie erhalten ein Maß an Transparenz und Kontrolle, das mit herkömmlichen Methoden nicht möglich ist, und gleichzeitig wird das Risiko des gesamten Prozesses erheblich reduziert«, meinen die Verantwortlichen bei Newport.