Die niederländische Reederei Boomsma setzt für ihr Schiff »Frisian Sea« ab sofort auch auf Windkraft für den Vortrieb.
[ds_preview]Rund acht Monate nach der Vertragsunterzeichnung sind die ersten beiden »Segel« vom Typ Ventifoil der ebenfalls niederländischen Firma eConowind installiert. Das Projekt gilt als vielversprechend, eConowind ist Preisträger des »Maritime Innovator Award« der HANSA.
Die Installation erfolgte während eines Hafenaufenthalts in Harlingen. Die unter niederländischer Flagge fahrende »Frisian Sea«, ein 6.477 t tragender Mehrzweck- und Stückgutfrachter, absolvierte jetzt ihre »Jungfernfahrt« mit dem System an Bord auf dem Weg nach Vasteras in Schweden. Während der Fahrt wurden einige Inbetriebnahme-Tests gemacht, Der kommende Monat soll genutzt werden, um das System und den Betrieb zu optimieren und die Besatzung zu schulen, teilte die Reederei jetzt mit.
»Wir glauben, dass es notwendig und sehr wichtig ist, den Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu begegnen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Zusammen mit den IMO-Dekarbonisierungszielen für 2050 wollen wir unseren Teil dazu beitragen, unseren Treibstoffverbrauch und unsere Emissionen so schnell wie möglich zu reduzieren«, sagte Miteigentümer Johan Boomsma.
Die VentiFoils (Wind Assisted Ship Propulsion Units) sind als kompakte, im Gegensatz zu bereits erfolgreich eingesetzten Flettner-Rotor-Technologien nicht rotierende Flügelprofile konzipiert, die mittels einer Grenzschicht-Saugkraft einen Schub erzeugen, wofür Ventilatoren im Inneren angebracht sind.
»Das Flatrack-Design hat die Flexibilität eines Containers, da es mit dem Lukenkran bewegt werden kann, wenig Installationszeit benötigt und auf mehreren Schiffen eingesetzt werden kann. Mit diesem System können die Einheiten beim Beladen etc. direkt vor den Aufbauten positioniert werden«, so die Beschreibung der Entwickler.
Tessa Remery, Projektkoordinatorin, erläuterte: »Mit Hilfe des Projekts Wind Assisted Ship Propulsion (WASP), das Teil des EU-Programms für die Interreg-Region Nordsee ist, werden wir nun in den kommenden zwei Jahren die Leistung testen. Wir hoffen, dass die Einsparungen in der Größenordnung von 10 % liegen werden.«