Print Friendly, PDF & Email

Die nordostdeutsche Schiffbaugruppe MV Werften will angesichts der schweren Krise offenbar viele Arbeitsplätze abbauen. Die Gewerkschaft IG Metall kündigt Widerstand an.

[ds_preview]Trotz Sparkurs befindet sich die Gruppe weiter in einer schweren Krise. Der Stopp der Kreuzfahrtaktivitäten hat die auf dieses Segment spezialisierte Gruppe schwer getroffen, das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bund mussten bereits mehrfach finanziell einspringen.

Wie die Gewerkschaft IG Metall jetzt öffentlich machte, hat die Geschäftsführung der zum asiatischen Genting-Gruppe gehörende Gruppe mit Standorten in Wismar, Stralsund und Stralsund jetzt Verhandlungen über einen massiven Personalabbau mit Betriebsräten und Gewerkschaft angekündigt.

IG-Metall-Kueste-Bezirkseiter-Daniel-Friedrich-1

Die Arbeitnehmervertreter wollen das in dieser Form allerdings nicht hinnehmen, man habe das Unternehmen und die Politik aufgefordert, Perspektiven für die Beschäftigten an allen drei Standorten aufzuzeigen, heißt es in einer Mitteilung. »Ein Kahlschlag ist mit uns nicht zu machen. Bei der Rettung der MV Werften muss es vor allem um den Erhalt der Arbeitsplätze und Standorte gehen«, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. »Die Menschen sind für uns der Maßstab, nicht die finanziellen Interessen von Unternehmen, Banken sowie Bund und Land.«

Staatsbeteiligung?

Die IG Metall Küste bringt andererseits auch eine Staatsbeteiligung in Spiel. »Alle Alternativen – mit oder ohne Genting, auch mit staatlicher Beteiligung – müssen geprüft werden«, so Friedrich. Vieles sei denkbar: neben dem Kreuzfahrtschiffbau mit weiteren Aufträgen von Genting zum Beispiel auch Offshore-Plattformen und öffentliche Aufträge etwa für die Marine oder Forschungseinrichtungen. »Das Unternehmen ist hier genauso gefordert wie Bundes- und Landesregierung. Wir brauchen schnell verbindliche Zusagen, mit denen sich die Zukunft des Schiffbaus in Mecklenburg-Vorpommern sichern lässt.«

Ziel der Gewerkschaft in den anstehenden Verhandlungen mit der Geschäftsführung ist es, alle drei Standorte als funktionsfähige Werften und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. »Da neue Aufträge möglich sind, muss Kurzarbeit mit Qualifizierung weiter für möglichst viele Beschäftigte genutzt werden. Für uns ist klar: Wenn Mitarbeiter gehen müssen, dann nur zu angemessenen Bedingungen mit Transfergesellschaften und Abfindungen. Die dafür nötigen Mittel müssen vom Unternehmen bereitgestellt werden.«