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Die Havarie der »Ever Given« im Suezkanal überschattet die weltweite Schifffahrt und damit auch die Containermärkte. Die Folgen sind noch nicht absehbar.

Vorerst ist im Chartermarkt[ds_preview] für Containerschiffe das Momentum weiter gegeben. Welche Wirkung die Havarie und der auf weit mehr als 300 Schiffe angewachsene Stau an beiden Seiten des Suezkanals in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln wird, ist noch nicht absehbar. Die bestehenden Engpässe, sowohl bei der verfügbaren Tonnage als auch bei Containern, dürften sich durch die Verzögerungen in zahlreichen Diensten aber eher weiter verschärfen. Der Optimismus mit Blick auf steigende Charterraten bekommt dadurch einen zusätzlichen Schub.

Der New ConTex steht inzwischen bei 1.049 Punkten – dem höchsten Wert in der Geschichte des Index. Gegenüber dem Vorjahr liegt der New ConTex 170% im Plus und könnten nach Einschätzung des Verbands Hamburger und Bremer Schiffsmakler in den kommenden Tagen und Wochen weiter nach oben klettern. Auch der HRCI von Howe Robinson konnte um weitere 4% auf jetzt 1.676,7 Punkte zulegen.

 

Naturgemäß sinken die Aktivitäten am Chartermarkt, wenn wenige Schiffe überhaupt für Neuabschlüsse oder Verlängerungen zur Verfügung sind. Das liegt auch an der seit Monaten anhaltenden Tendenz, immer längere Laufzeiten abzuschließen. Während für Post-Panamax-Einheiten bis zu fünf Jahre verhandelt werden, gehen die Panamaxe in Richtung der drei Jahre, bei Schiffen mit 2.000-3.000 TEU werden zwei Jahre üblich. Makler berichten von harten Kämpfen am Verhandlungstisch …

Unter den »Fixtures« der Vorwoche gibt es einige mit Beteiligung deutscher Tonnage. Die »RDO Fortune« (Baujahr 2012, 4.672 TEU) der Bremer Reederei D. Oltmann hat als größte Einheit in der Liste einen Abschluss über 36.500 $/Tag für bis zu 38 Monate bei Hapag-Lloyd in Fernost erzielt. Die etwas kleinere »ALS Clivia« (Baujahr 2010, 4.398 TEU) von Asiatic Lloyd als weiterer Panamax muss sich bei gleicher Laufzeit dagegen mit 28.000 $/Tag bei Maersk, ebenfalls in Asien, begnügen.

 

Auch die Nachfrage nach Tonnage von 2.500-3.000 TEU hält unvermindert an. Hapag Lloyd hat sich in der vergangenen Woche in diesem Segment hervorgetan, heißt es. Bei Laufzeiten von 3 Jahre sind die Hamburger dem Vernehmen nach bereit, Raten in den 20.000er Dollar-Bereich zu zahlen. Die »Northern Valence« (Baujahr 2005, 2.750 TEU) der deutschen Northern Shipping bekommt 22.000 $/Tag für gut 3 Jahre in Asien.

Bei den Feedern sind ebenfalls kaum freie Schiffe zu finden, die Raten verharren stabil auf einträglichem Niveau, heißt es. In Asien werden durchaus mehr als 17.000 $/Tag für Standard-Wenchong-Frachter gezahlt. Die »Hansa Lanka« (Baujahr 2008, 1.706 TEU) von Leonhardt & Blumberg kommt bei Maersk sogar auf 18.000 $/Tag und das Schoeller-Schiff »Cape Flint« (Baujahr 2006, 1.440 TEU) erzielt sogar 19.300 $/Tag.

Im Atlantik liegen die Raten dagegen um einige Tausend Dollar niedriger wie bei der »Ara Amsterdam« (Baujahr 2010, 1.025 TEU), die bei Seacon zwei Jahre lang 10.500 €/Tag verdient.

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW 12-21