Print Friendly, PDF & Email

Die finanziell angeschlagene russische Schifffahrtsgruppe Fesco verschafft sich mit einer Umschuldung bei der VTB-Bank etwas Luft.

[ds_preview]Die in der Container- und Mehrzweckschifffahrt, im Intermodal- sowie im Hafengeschäft aktive Gruppe gab heute bekannt, dass sie einen neuen Kreditvertrag über umgerechnet 323 Mio. $ mit der mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen Bank unterzeichnet habe. Die Mittel sollen zur Refinanzierung bestehender, »kurzfristiger« Schulden genutzt werden. Der Schuldenberg ist damit zwar noch nicht abgetragen, er lag Anfang April bei 376 Mio. $. Allerdings sorgt die Maßnahme für eine substanzielle Entlastung.

Die Fesco-Gruppe

Fesco bezeichnet sich selbst als »eines der größten privaten Transport- und Logistikunternehmen in Russland« mit Aktiva im Hafen-, Bahn- und integrierten Logistikgeschäft. Zum Konzern gehören der Seehafen Wladiwostok, der Eisenbahnbetreiber Transgarant und Russian Troika, der Betreiber von Montageplattformen. Das Portfolio umfasst zudem 40.000 Container. Die Flotte des Konzerns umfasst 18 Schiffe.

Fesco ist seit längerer Zeit in Finanznot, die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Schon 2017 gab es einen Insolvenzantrag, die Gläubiger gewährten seinerzeit einen Aufschub. Der arabische Konzern DP World wurde immer wieder als möglicher Käufer gehandelt. Im März 2020 die oberste Führung ersetzt, Alexander Isurin wechselte schließlich zu Transcontainer. Übergangsweise übernahm der bisherige Finanzchef Maxim Sakharov. Doch auch er musste im Herbst wieder weichen, Arkady Korostelev übernahm.

Als Ergebnis der jüngsten Transaktion habe man »komfortablere Bedingungen für den Schuldendienst erhalten«, teilte Fesco mit: Senkung des Zinssatzes, Änderung der Währungsstruktur der Schulden, »wodurch das Prinzip der natürlichen Absicherung von Währungsrisiken gewährleistet wird«, Verlängerung der Laufzeit der Hauptschuld und Reduzierung der Höhe der vierteljährlichen Zahlung.

Weitere gemeinsame Schritte sind offenbar im Gespräch: Fesco plant nach eigenen Angaben, die Zusammenarbeit mit der VTB weiter auszubauen, auch im Hinblick auf die Beschaffung zusätzlicher Mittel für neue Projekte der Gruppe. »Wir danken der VTB Bank für die fruchtbare Arbeit, die zur Refinanzierung der Schulden des Konzerns geführt hat. Unsere Finanzlage wird noch stabiler werden, was es uns ermöglicht, erhebliche Mittel nicht nur für die laufende Geschäftstätigkeit, sondern auch für die Umsetzung von Investitionsprojekten bereitzustellen«, sagte Korostelev heute.