Angesichts der stark steigenden Corona-Infektionen in Indien zieht Singapur die Reißleine: Crew-Wechsel sind bis auf weiteres verboten, wenn ein Schiff zuvor dort Station gemacht hatte.

[ds_preview]Die Schifffahrts- und Hafenbehörde MPA des südostasiatischen Stadtstaats – aufgrund seiner geographischen Lage und hohen Frequentierung ein wichtiger Standort für den Besatzungswechsel – gab gestern eine Meldung heraus, deren Bestimmungen bereits ab heute spätabends gelten.

Die MPA bezieht sich auf eine Ankündigung des nationalen Gesundheitsministeriums, wonach allen »Langzeitpass-Inhabern« und Kurzzeitbesuchern, die innerhalb der letzten 14 Tage nach Indien gereist sind – einschließlich Transit –, die Einreise nach Singapur oder der Transit durch Singapur nicht gestattet wird.

»In Übereinstimmung mit diesen Bestimmungen«, so die MPA weiter, werden bestimmte Besatzungswechsel im Hafen von Singapur vorübergehend verboten. Betroffen sind Seeleute, die innerhalb der letzten 14 Tage vor der Ankunft in Singapur nach Indien gereist sind. Dies schließt sowohl die anmeldende Crew ein, die per Flug nach Singapur reist, als auch die abmeldende Crew von Schiffen, die Indien angelaufen haben. Auch angemeldete Besatzungsmitglieder, die auf ihrem Anschlussflug nach Singapur durch Indien reisen, sind betroffen. Die Maßnahme gilt ab heute 23.59 Uhr.

Lawrence Wong, Gesundheitsminister von Singapur bezeichnete die Maßnahme als »temporären Stopp« für Einreisen aus Indien. Sein Land benötige Zeit, um die Situation zu überwachsen, nicht zuletzt neue Virus-Varianten und deren Risiko. Weil die Infektionszahlen in Indien seit einigen Tagen in die Höhe schnellen, habe man reagieren müssen. Indien hatte zuletzt über 314.000 neue Covid-19-Fälle am Donnerstag gemeldet, der weltweit größte Anstieg an einem Tag. Experten debattieren bereits über eine neue »Doppelmutanten«-Variante in Indien.