Mark O'Neil (Foto: Intermanager)
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»Genug ist genug«: Frustriert über den mangelnden Fortschritt bei der Impfung von Seeleuten, will der Shipmanagerverband InterManager auf eigene Faust Covid-19-Impfstoff beschaffen.

[ds_preview]InterManager-Präsident Mark O’Neil: »Globale Organisationen haben sich im geredet und geredet und trotzdem sind wir keinen Schritt weiter, wenn es um ein Impfprogramm für Seeleute geht, die für die Aufrechterhaltung des Welthandels und der Entwicklungshilfe unerlässlich sind. InterManager sagt: Genug ist genug – da wir erkannt haben, dass die internationalen Bemühungen nicht ausreichen, um die Wichtigkeit der Impfung von Seeleuten anzuerkennen, werden wir nun daran arbeiten, Impfungen separat über legale Kanäle zu beschaffen, um es unseren Mitgliedern zu ermöglichen, ihre Seeleute so schnell wie möglich zu impfen und andere in der maritimen Industrie dabei zu unterstützen, dasselbe zu tun.«

 


Über gemeinsame Anstrengungen von Shipmanagern hatte zuletzt auch Björn Sprotte, neuer CEO Shipmanagement bei der V.Group, im HANSA PODCAST gesprochen. Hören Sie hier, wie er sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann.

Sprotte V.Group Podcast


 

Die Vereinten Nationen haben Seeleute als »essentielle Arbeitskräfte« bezeichnet, aber bisher sind nur 58 Länder dieser Richtlinie gefolgt und haben Seeleuten Vorrang eingeräumt, damit sie zu und von Schiffen reisen können. Hinzu kommt, dass eine große Anzahl von Seeleuten aus Entwicklungsländern stammt, in denen die offizielle Einführung von Impfungen durch die geringe Verfügbarkeit von Impfstoffen behindert wird, was das Problem noch verschlimmert.

InterManager will nach Aussage von O’Neil weiterhin mit der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation und anderen Nichtregierungsorganisationen der Schifffahrtsbranche zusammenarbeiten und diese bei der Beschaffung von Impfstoffen für Seeleute voll unterstützen wird. Er äußert jedoch seine Enttäuschung über das langsame Tempo der internationalen Bemühungen: »Die IMO wird dadurch behindert, dass sie über die Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation und andere verhandeln muss. Sich zurückzulehnen und auf diese bürokratischen Institutionen zu warten, ist nur ein Teil der Lösung. Die Seeleute der Welt brauchen unsere Hilfe, und als Schiffs- und Besatzungsmanager müssen wir zusammenarbeiten, um alles in unserer Macht Stehende zu tun, um sicherzustellen, dass ihr Leben und ihr Lebensunterhalt geschützt werden.