Am Spotmarkt schlugen sich Panamax-Bulker diese Woche am besten. Ihr Ratenniveau verbesserte sich um fast 11%.
[ds_preview]Am Trockenfrachtmarkt geht es weiter aufwärts – allerdings gebremst. Ab Mitte der Woche gerieten die Raten der Capesize-Bulker nach einem fulminanten Aufstieg unter Druck. Trotzdem beendet der Baltic Dry Index die Woche mit einem Zugewinn von 130 Punkten bei 3.183.
Die Durchschnittsrate der Capes im Zeitcharter-Trip-Business sackte laut Baltic Exchange binnen zwei Tagen von rund 44.800 auf per heute 41.500 $/Tag ab. Damit liegt sie nur noch +2,2 % über dem Stand von Freitag letzter Woche. Makler fanden keine plausible Erklärung für den Abschwung der letzten Tage, da die Befrachtungsaktivität weiterhin ordentlich war. Auch am Donnerstag, als die Raten deutlich nachgaben, wurden zahlreiche Abschlüsse für große Eisenerzverladungen ab Westaustralien, Brasilien und Westafrika gemeldet. Zwar hatte Beijing Agenturberichten zufolge angekündigt, die Stahlproduktion ab Juni etwas bremsen zu wollen. Analysten rechnen dennoch mit einer Fortsetzung des Wachtumspfads. Die Spotpreise für Stahl und für Eisenerz in China legten diese Woche erneut deutlich zu, was auf anhaltend starke Nachfrage hindeutet.
Am erfolgreichsten schnitten die Panamax-Bulker diese Woche am Spotmarkt ab, mit einem Plus von knapp 11 % auf 26.600 $/Tag beim Zeitcharter-Average (5TC) für den 82.000-Tonner. Neben der Ostküste Südamerikas wurden zahlreiche Schiffe für Rundreisen im Nordpazifik und für Verladungen in Australien gebucht. In der zweiten Wochenhälfte nahm zudem die Nachfrage für Periodenchartern zu, was auf steigende Erwartungen bei den Befrachtern hindeutet. Für Einjahresperioden mit Anlieferung in Fernost wurden 21.000 $/Tag geschlossen. Das ist zwar deutlich niedriger als »spot« aber höher als im Durchschnitt der ersten vier Monate (19.500 $/Tag).
Für die Supramaxe und die Handies ging es langsam aber kontinuierlich weiter aufwärts. Supras (58.000 tdw) steigerten sich um 2,4% auf 24.158 $/Tag und Handies (38.000 tdw) um 3,8 % auf 21.400 $/Tag. Verbesserungen waren vor allem auf den Routen in Fernost und in Südostasien zu beobachten. So konnten die Eigner der »La Charmais« (58.110 tdw, Bj. 2012) einen Trip ex Philippinen über Indonesien nach Thailand zu 32.000 $/Tag abschließen. Die 2020 gebaute »Federal Oak« (60.467 tdw) bekommt 30.000 $/Tag für eine Reise von Nordostasien nach Australien und zurück nach Taiwan. Für das Handysegment wurde der Abschluss der »Bunan Glory« (37.046 tdw, Bj. 2015) zu 25.000 $/Tag für eine Rundreise ab Xiamen über Australien zurück nach China reportiert.
Für große Aufmerksamkeit in der Schifffahrt sorgte diese Woche China mit der Aufkündigung des wirtschaftlichen Dialogs mit Australien. Die Folge wird wohl sein, dass China die Einfuhren weiterer Rohstoffe von down under noch stärker begrenzt. Für die Bulk-Schifffahrt könnte dies eher positive Auswirkungen haben, da China die Volumina, die vorher aus Australien kamen, aus weiter entlegenen Regionen im Atlantik wird beschaffen müssen.
Am europäischen Shortsea-Markt gab es diese Woche wenig Bewegung. Der Branchendienst BMTI setzte seinen European Short Sea Index (EUSSIX) leicht auf 26.30 Punkte herab. Allerdings zog der Markt in Nord- und Ostsee entgegen dem Trend noch einmal ganz leicht an.
Die Rohöltanker haben eine enttäuschende Woche hinter sich. Bei stark gesunkener Aktivität brachen die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC um 20 % auf 5.900 $/Tag ein. Zu Wochenschluss kam zumindest die Hoffnung auf, dass die Befrachter wieder langsam an den Markt zurückkehren. Für die Suezmaxe ging es nur leicht um 3,5 % auf 7.100 $/Tag runter. Allerdings lastet auch in diesem Segment ein erheblicher Tonnageüberhang auf dem Markt, wie berichtet wird. So bekämen einzelne Ladungen im Atlantik teils 10-12 Offerten von Reedereien. Die Aframaxe konnten sich besser behaupten und ihr Einnahmenniveau im Spotgeschäft um 8% auf 7.000 $/Tag steigern. (mph)