Print Friendly, PDF & Email

Der Energiekonzern RWE sieht sich bei seiner eigenen Transformation hin zu erneuerbaren Energien auf einem guten Weg. Im Offshore-Wind-Geschäft musste das Unternehmen zuletzt aber einen deutlichen Einbruch hinnehmen.

[ds_preview]Das bereinigte EBITDA im Segment Offshore-Wind erreichte im ersten Quartal 297 Mio. €. Nach den 431 Mio. € im Vorjahreszeitraum bedeitet dies ein großes Minus in der heute vorlegten Bilanz. RWE begründet den Rückgang mit einem »weit unter dem überdurchschnittlich hohen Vorjahresniveau liegende Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa.« Für das laufende Jahr erwartet RWE für das Segment ein bereinigtes EBITDA zwischen 1.050 und 1.250 Mio. €.

Der Essener Konzern ist mittlerweile ein wichtiger Anbieter im Bereich Offshore-Wind. Auch 2021 setzt RWE auf Wachstum. So werden die Bauarbeiten für die Offshore-Windparks »Triton Knoll« (857 MW, RWE-Anteil 59%) in der britischen Nordsee wie auch für »Kaskasi« vor Helgoland (342 MW, RWE-Anteil 100%) vorangetrieben. Beide Parks werden 2022 fertig gestellt.


Der Offshore-Wind-Branche wird für die nächsten Jahre ein großes Wachstum prognostiziert, es geht um Steigerungen um bis zu 230%. Im aktuellen HANSA PODCAST erläutert Philippe Schönefeld, Managing Partner vom Hamburger Makler Global Renewable Shipbrokers die Entwicklungen und spricht über die großen Chancen, die sich dadurch auch für Reeder ergeben. Hören Sie hier die Folge.

Schoenefeld Podcast GRS


Insgesamt will der Konzern die Transformation weiter vorantreiben, man investiere Milliardenbeträge in die Erweiterung des Erneuerbare-Energien-Portfolios, hieß es heute. Aktuell errichtet das Unternehmen Windkraft- und Solaranlagen sowie Batteriespeicher mit einer installierten Kapazität von 3,7 Gigawatt (GW). Im Jahresverlauf nehmen davon mehr als 20 Anlagen mit einer installierten Gesamtkapazität von rund 2 GW den kommerziellen Betrieb auf.

Rückgänge auch auf Konzernebene

RWE hat auf Konzernebene im ersten Quartal ein bereinigtes EBITDA von 883 Mio. € erreicht. Im Vergleichszeitraum 2020 waren es 1.324 Mio. €. Der Ergebnisrückgang wird mit »außerordentlichen Belastungen infolge der Jahrhundertkälte in Texas« und dem angesprochenen Windaufkommen begründet. »Dem stand eine erneut sehr gute Performance im Energiehandel gegenüber«, so die Mitteilung weiter. Das bereinigte EBIT erreichte 548 Mio. € nach 967 Mio. € im Vorjahresquartal; das bereinigte Nettoergebnis lag bei 340 Mio. €, in den ersten drei Monaten 2020 waren es 614 Mio. €.

Finanzvorstand Michael Müller zeigte sich dennoch nicht unzufrieden: »Das Ergebnis im ersten Quartal entspricht unseren Erwartungen. Wir bestätigen unsere Prognose und bekräftigen die angestrebte Dividendenerhöhung aufgrund der guten mittel- und langfristigen Ertragsperspektiven in unserem Kerngeschäft. Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien kommen wir gut voran und festigen unsere Position als einer der führenden Anbieter weltweit. Unsere hohen Investitionen zeigen, dass wir das Tempo unserer Transformation beschleunigen. Kaum ein Unternehmen verändert sich so radikal und schnell wie RWE.«