Die aufwendige Bergung der havarierten »Golden Ray« geht zwar weiter. Allerdings bedroht mit »Elsa« erneut ein Tropensturm die Arbeiten an der US-Küste.[ds_preview]
Der sogenannte Abschnitt drei der »Golden Ray« hat jetzt die Wrackstelle verlassen und wurde für die weitere Zerlegung an die Arbeitsstelle nahe des Mayor’s Point Terminals in Georgia im US-Südosten gebracht. Die Einsatzkräfte vor Ort bestätigten den Fortschritt, machten aber auch deutlich, dass es zu einer weiteren Unterbrechung kommen könnte: Man »beobachte weiterhin die Annäherung des Tropensturms Elsa«, heißt es in einem Statement.
Der Car Carrier »Golden Ray« war nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Brunswick an der US-Ostküste im September 2019 im St. Simons Sound nach einem Feuer an Bord gekentert. Seitdem laufen sehr aufwendige Bergungsarbeiten, die nicht das erste Mal von einem Tropensturm behindert werden könnten. Schon im vergangenen Jahr hatte das Wetter den Bergern erhebliche Sorgenfalten auf die Stirn gesetzt, als der Tropensturm »Eta« in der Region seine Spuren hinterließ.
Wartung notwendig
Mittlerweile sind noch drei Sektionen an der Wrackstelle übrig. Für den letzten Abtransport hatten Schweißer die Sektion an den Halterungen auf dem Lastkahn gesichert. Die Experten müssen nun Wartungsarbeiten an der Heavylift-Kranbarge »VB-10000« und dem Schneidgerät durchführen, bevor mit den Schneidarbeiten an Abschnitt sechs begonnen werden kann.
Die Einsatzleiter verfolgen den Angaben zufolge »die voraussichtliche Zugbahn des Tropensturms Elsa genau und werden im Vorfeld entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Personal, Schiffe, Ausrüstung und Einrichtungen gemäß dem Einsatzplan für schweres Wetter zu sichern.« Die 150-m-Sicherheitszone wird für Sportboote auf 200 m vergrößert.
Kein Einsatz von Drohnen
Das Unified Command (UC) rät Schiffen, sich von der Zone fernzuhalten, um die Sicherheit der Einsatzkräfte und der Öffentlichkeit zu gewährleisten. Von der unbefugten Verwendung von Drohnen (UAV) rund um das Wrack und in der Nähe von Einsatzeinrichtungen wird aus Sicherheitsgründen abgeraten. »UAVs sind Ablenkungen, die zu Unfällen, Pannen und Verletzungen führen können. Die Einsatzkräfte melden jede Sichtung von Drohnen und Drohnenbetreibern an die örtlichen Behörden«, heißt es weiter.
In der Nähe des Wracks der »Golden Ray« werden weiterhin kleine Ölverschmutzungen beobachtet. Teams zur Bewertung der Küstenlinie behandeln zudem verölte Sumpfgräser und beobachten »minimale Ölmengen« an den Stränden von Jekyll Island und St. Simons Island, die nach der Bergung »keine weitere Behandlung« erfordern. Auch würden weiterhin Trümmer an der Küstenlinie geborgen, die mit der Beseitigung des Wracks in Zusammenhang stünden.