Auch dank der Aufnahme deutscher Schiffe und dem jüngsten Flotten-Deal mit John Fredriksens SFL Corporation hat die Einkaufstour der Containerlinienreederei MSC die Marke von 100 Schiffen innerhalb eines Jahres überschritten.[ds_preview]
Der Abstand zwischen Branchenprimus Maersk und MSC auf Rang 2 ist nicht mehr allzu groß: Laut dem Branchendienst Alphaliner betreiben die Dänen eine Flotte mit einer Gesamtkapazität von 4,22 Mio. TEU, die Schweizer liegen bei 4,1 Mio. TEU. Hinzu kommt das deutlich größere Orderbuch von MSC, das zuletzt durch einen kolportierten Auftrag für weitere 16.000-TEU-Schiffe ergänzt worden sein soll. Der gestern bekannt gewordene Auftrag von Maersk für 16.0000-TEU-Schiffe mit Methanol-Antrieb dürfte nicht zu einer Trendumkehr führen, da die neuen Frachter ältere Tonnage ersetzen, nicht die Kapazität ausbauen sollen.
Wie Alphaliner nun im jüngsten Marktreport berichtet, hat MSC erneut auf dem Secondhand-Markt zugeschlagen – wie schon so oft in der jüngeren Vergangenheit. Nach dem 18 Schiffe umfassenden Deal mit der SFL Corporation von John Fredriksen sollen nun weitere vier Schiffe gekaut worden sein. Dabei handelt es sich dem Bericht zufolge um die mittelgroßen Frachter »Cosmos« (2.572 TEU, für 33 Mio. $, »Jennifer Schepers« (1.794 TEU, für 21 Mio. %), »Okee Ann Mari« (1.740 TEU, für 20 Mio. $) und »Xin Feng Yangzijian« (3, 739 TEU, für 30 Mio. $).
Damit habe MSC die Marke von 100 gekauften Secondhand-Schiffen innerhalb von zwölf Monaten überschritten, schreiben die Analysten – dazu gehören jene 18 Schiffe von SFL, für die eine im Rahmen einer Leasing-Vereinbarung jetzt eine Kaufoption gezogen worden war.
Es wird geschätzt, dass sich die von MSC erworbene Gesamtkapazität auf knapp 400.000 TEU beläuft, »was in etwa der Größe einer mittelgroßen Reederei wie ZIM oder Wan Hai Lines entspricht«. Allerdings, so eine Einschränkung, bedeuten die Käufe nicht in Gänze einen Ausbau der operativ betriebenen Kapazität. Einige der Schiffe fuhren bereits zuvor in Charter bei MSC. Nach Ansicht der Alphaliner-Experten ist nicht mit einem raschen Ende der Einkaufstour zu rechnen: »Trotz des raschen Anstiegs der Schiffswerte wird MSC in den nächsten Monaten wahrscheinlich weiterhin Tonnage kaufen, um den anhaltenden Mangel auf dem Chartermarkt zu beheben und die teuren Raten und langen Fristen zu unterbieten, die Trampreeder aufrufen.«