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Daniel Maffei (© FMC)
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Containerlinien und ihre Preispolitik bleiben im Fokus der internationalen Regulierungsbehörden. Die USA tauschen sich dazu mit der EU und China aus, konkrete Ergebnisse der Gespräche gibt es aber offenbar noch nicht.[ds_preview]

Enorm gestiegene Frachtraten, knappe Transportkapazität, Positionierung von Leercontainern – die Punkte, in denen sich Linienreedereien derzeit in der Kritik sehen, sind vielfältig. In Zeiten der Corona-Pandemie und gestörten Lieferketten wird derzeit vor allem über Preise und die verstopften Häfen vor allem in den USA diskutiert.

Dem Argument, vor allem die große Nachfrage treibe die Preise in die Höhe und sorge in Verbindung mit Logistik-Engpässen für die Staus vor den Häfen, wollen die Wettbewerbsbehörden nicht vorbehaltlos folgen. Vor allem in den USA gibt es immer wieder Untersuchungen und politische Drohgebärden. So sollen beispielsweise neue Gesetze geschaffen werden, die Reeder letztlich in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränken sollen.

»Unschätzbarer Informationsaustausch«

Nun stand erneut ein Treffen zwischen den USA, der Europäischen Union und China an, bei dem auch über diese Thematik gesprochen wurde. Von der EU ausgerichtet, war es die fünfte Auflage der zweijährlichen Tagung »Global Regulatory Summit«, bei dem es um Wettbewerbsfragen in der Schifffahrtsbranche geht.

FMC-Chef Daniel B. Maffei machte im Nachgang die Intention deutlich: »Die Leistung der Seeverkehrsunternehmen bei der Deckung der historischen Nachfrage nach ihren Dienstleistungen und die ungewöhnlich hohen Kosten für den Transport von Seecontainern sind für Regulierungsbehörden, Gesetzgeber und die Öffentlichkeit weltweit von Interesse und Besorgnis.« Die Vertreter tauschten sich darüber aus, was ihre jeweiligen Überwachungssysteme auf dem Markt beobachten und welche Schlüsse daraus gezogen werden. Maffei nannte das Treffen »ein Forum für einen unschätzbaren Informationsaustausch«.

Konkrete Ergebnisse haben die Beratungen allerdings nicht hervorgebracht. Lediglich die Agenda wurde im Nachgang bekannt: Die Entwicklungen in der Branche seit Beginn der Corona-Pandemie, eine Analyse von Angebot und Nachfrage sowie die Ermittlung von Engpässen in der seewärtigen Lieferkette und der Ursachen für die Unterbrechung der Dienste, die bisher von den zuständigen Gerichtsbarkeiten und Behörden ergriffenen Maßnahmen und deren Ergebnisse sowie letztlich das weitere Vorgehen und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung. Die Delegationen kamen überein, das nächste Treffen im Jahr 2023 in Peking abzuhalten.