Print Friendly, PDF & Email

Im U-Space Reallabor Hamburg sind die ersten Drohnentestflüge gestartet. Testgebiet ist der Hamburger Hafen.[ds_preview]

Ziel des Drohnenprojekts ist die Förderung der kommerziellen Drohnennutzung in Deutschland. Den Auftakt der Testflüge markierte diese Woche ein Erstflug über dem Hamburger Hafen. Das Projekt wird von Droniq und deren Mutterkonzern DFS Deutsche Flugsicherung umgesetzt und vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

Bei den Testflügen übertragen Droniq und DFS erstmals die ab 2023 geltenden obligatorischen Dienste für die Einrichtung eines geografischen Gebiets für Drohnen-Flüge (U-Space-Luftraum) in die Praxis. In mehreren Flugszenarien soll unter anderem das sichere und koordinierte Zusammenspiel von bemanntem und unbemanntem Flugverkehr in dem in Hamburg eingerichteten U-Space-Luftraum simuliert werden.

Dazu zählt beispielsweise ein Notfallszenario, in dem der Drohnenpilot einem in das Testfeld einfliegenden Hubschrauber kurzfristig ausweichen muss. Weitere Szenarien erproben mehrere parallele Drohnenflüge inklusive An- und Abmeldeverfahren außerdem Routenplanung sowie die anschließende Flugdurchführung. Den Drohnenpiloten wird für ihren Flug ein vollständiges Luftlagebild übermittelt. So können Steuerer aktuell und rechtzeitig andere Luftverkehrsteilnehmer erkennen und entsprechend handeln.

 »Hamburg hat sich bereits 2016 in das Drohnenzeitalter aufgemacht«, so der Wirtschafts- und Innovationssenator der Freien und Hansestadt Michael Westhagemann, »Verschiedene Projekte wurden seither auf den Weg gebracht, in denen es um den Transport von Gewebeproben per Drohne, einen Leitstand zur Organisation des Drohnenverkehrs oder die Abwehr von nicht-kooperativen Drohnen an Flughäfen geht. Die sichere Integration von Drohnen hatte dabei von Anfang an oberste Priorität. Das U-Space Reallabor ist – in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Hamburger Partnern – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur regelhaften Nutzung von Drohnen insbesondere im öffentlichen Interesse, wie bei der Feuerwehr oder dem Transport von medizinischen Gütern.«

Luftraum über Hamburger Hafen

Das Reallabor erstreckt sich über 30 km2 im Luftraum über dem Hamburger Hafen. Die Testflüge finden über dem Gebiet von Steinwerder sowie Teilen von Grasbrook statt. Der U-SpaceDemonstrator am Hamburger Hafen ist das erste deutsche Testfeld für einen kooperativen und koordinierten Flugbetrieb zwischen unbemannter und bemannter Luftfahrt. Das BMVI fördert mit knapp 500.000 € die Einrichtung des bundesweit ersten U-Space-Reallabors.

Die Umsetzung des Reallabors erfolgt durch die Projektpartner Hamburg Port Authority (HPA), die HHLA Sky GmbH, die Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg, Hamburg Aviation sowie das Projektkonsortium UDVeo. Außerdem werden alle Flugbewegungen eng mit dem Tower der DFS Deutsche Flugsicherung abgestimmt, da diese mit niedrigfliegendem Verkehr wie beispielsweise Rettungshubschraubern koordiniert werden müssen.