Die Reederei Wallenius Wilhelmsen hat den letzten, konventionell angetriebenen Neubau der »Hero«-Serie auf unkonventionelle Weise getauft. Für die Zukunft setzt man auf neue Antriebe und Wachstum im Breakbulk-Markt.[ds_preview]
Die »Nabucco« ist das vierte und damit letzten RoRo-Schiff der Neubauserie und hat wie ihre Schwestern Kapazitäten für 7.700 CEU. Im schwedischen Hafen Göteborg wurde der Neubau jetzt getauft – mit nur wenigen Gästen vor Ort, dafür per Live-Stream zu verfolgen.
Die norwegische Wallenius-Wilhelmsen-Gruppe bezeichnet sich selbst als »ein Marktführer in der RoRo-Schifffahrt und Fahrzeuglogistik«. Das Unternehmen betreibt über 130 Schiffe, die 16 Handelsrouten bedienen und 11 Hafenterminals. Die Gruppe besteht aus Wallenius Wilhelmsen Ocean, Wallenius Wilhelmsen Solutions, EUKOR und ARC.
Anders üblich wurde auch keine echte Flasche gegen den Rumpf geschleudert. Wallenius Wilhelmsen entschied sich vielmehr dafür, symbolisch für »die ehrgeizige Nachhaltigkeitsagenda des Unternehmens«, eine flaschenförmige Eisskulptur zu nehmen. In seiner Rede sagte der Übergangs-CEO Torbjørn Wist, für den ein Nachfolger bereits gefunden ist: »Dieses Schiff steht an der Spitze, wenn es um die Minimierung von Kohlenstoffemissionen, Schiffsrecycling und Treibstoffeffizienz geht.«
Er betonte zudem, dass mit der »Nabucco« gewissermaßen eine Ära endet: »Sie ist unser letztes Schiff, das auf konventioneller Brennstofftechnologie basiert, und wir blicken nun auf die nächste Generation von Energielösungen.« Weitere Angaben zu künftigen Flotten-Plänen machte Wist zunächst nicht.
Mehr Breakbulk
Die Reederei machte aber ebenfalls deutlich, dass auch die HERO-Schiffe dazu beitragen sollen, das Engagement im Breakbulk- und Heavylift-Segment auszubauen. Sie seien so konzipiert, »dass sie den Wettbewerbsvorteil von Wallenius Wilhlemsen auf den Märkten für High- und Heavy-Ladung sowie für Breakbulk weiter ausbauen«, heißt es anlässlich der Taufe. Das Breakbulk-Geschäft hatte zuletzt bereits einen nicht unerheblichen Anteil an der Bilanz der vergangenen Monate.
Der Laderaum der »Nabucco« ist mit elektrisch-höhenverstellbaren Deckspaneelen ausgestattet, die einen schnellen und flexiblen Betrieb ermöglichen, um Schwankungen im Ladungsmix gerecht zu werden, und die es erlauben sollen, große und schwere (übergroße) Ladung zu befördern.