Coronavirus
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Angesichts der Gefahr neuer Genzschließung wegen der Covid-19-Variante Omikron bauen Reedereien, Seeleutegewerkschaften und maritime Arbeitgeberverbände ihr eigenes  internationales Netz von zugelassenen Quarantäneeinrichtungen auf.[ds_preview]

Die Omikron-Variante des Coronavirus veranlasst Regierungen wieder dazu, ihre Grenzen für Seeleute zu schließen. Mit dem Crew Enhanced Quarantine International Programme (#CrewEQUIP) wollen die Verbände International Maritime Employers’ Council (IMEC), International Chamber of Shipping (ICS) und International Transport Workers’ Federation (ITF) sich darauf vorbereiten. Gemeinsam vertreten die Organisationen mehr als 80 % der weltweiten Handelsflotte und fast 1 Mio. internationale Seeleute durch fast 200 angeschlossene Gewerkschaften.

Mit #CrewEQUIP wird eine Liste vertrauenswürdiger Hotels erstellt, die für eine Quarantäne der Besatzung zur Verfügung stehen und von unabhängiger Seite überprüft werden. »Das Programm ist so konzipiert, dass es die häufigen Änderungen in der Grenzpolitik der Regierungen, die sich auf internationale Besatzungen auswirken, überwinden kann, indem es die höchsten Standards und die besten Protokolle der Branche anwendet und sicherstellt, dass die Besatzung auch dann sicher auf die Schiffe kommt, wenn die Regierungen ihre Quarantäneanforderungen erhöhen«, heißt es.

Im Rahmen des #CrewEQUIP-Programms können Schifffahrtsunternehmen und ihre Vertreter, zum Beispiel Besatzungsagenten und Schiffsmanager, Quarantäneeinrichtungen für Seeleute vor der Einschiffung vorschlagen, um für eine Anerkennung in Betracht gezogen zu werden. Die Einrichtungen müssen die strengen Standards von #CrewEQUIP für Hygiene, Testintegrität und Datensicherheit erfüllen und außerdem die Inspektionen von Lloyd’s Register bestehen, um anerkannte #CrewEQUIP-Anbieter zu werden und zu bleiben.

Seit dem 16. Dezember, können Reeder, Schifffahrtsunternehmen und ihre Vertreter auf das Online-Buchungsportal zugreifen, um Quarantäneeinrichtungen vor der Einschiffung unter crewequip.org zu nominieren.

Nach Einschätzung der Verbände ist das Programm sei dringend notwendig, um zu verhindern, dass die Schifffahrtsbranche wieder in die schlimmsten Extreme der Besatzungskrise gerät, bei der Ende 2020 400.000 Seeleute über ihre ursprünglichen Verträge hinaus an Bord von Schiffen arbeiten mussten und eine ebenso große Zahl nicht in der Lage war, an Bord zu gehen und Einkommen zu erzielen.

Gleichzeitig verweisen sie auf die weiterhin bestehende Notwendigkeit für ein globales, dauerhaftes Impf-System mit digitaler Anerkennung von Tests und Zertifikaten. Die Gruppen begrüßten die Ankündigung einer neuen gemeinsamen Aktionsgruppe von WHO, ILO und Industrie, die digitale »gelbe Karten« für Seeleute und andere Arbeitnehmer, die für ihre Arbeit Grenzen überschreiten müssen, vorantreiben soll, in dieser Woche.