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Verschärfen sich die Lieferengpässe erneut? Der aktuelle Wert des Containerumschlag-Index der Institute ISL und RWI könnte darauf hindeuten. In China gab es ein deutliches Minus.

Der Index des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik in Bremen (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Dezember saisonbereinigt um 0,8 Punkte auf 122,8 gestiegen. Der Anstieg des Index geht den Angaben zufolge auf eine deutliche Ausweitung des Umschlags in den Häfen außerhalb Chinas zurück. In den Häfen der Volksrepublik ist der Containerumschlag jedoch kräftig zurückgegangen.

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Eigene Schätzungen nach Angaben für 91 Häfen. Dezember 2021: Schnellschätzung (@ RWI/ISL)

Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftlichen Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist im Dezember gegenüber dem Vormonat von 114,3 (revidiert) auf 115,8 besonders deutlich gestiegen. In China gab es hingegen ein deutliches Minus, von 128,6 auf 126,4.

RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt sagte dazu: »Der Containerumschlag ist in vielen Häfen der Welt kräftig angestiegen. Dies dürfte zu einer leichten Entspannung der Lieferengpässe in einigen Bereichen beigetragen haben. Der erneute kräftige Rückgang des Containerumschlags in den chinesischen Häfen könnte jedoch ein Indiz dafür sein, dass sich die Lieferprobleme in den kommenden Monaten nochmals verschärfen.«

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Eigene Schätzungen nach Angaben für sechs Häfen: Le Havre, Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam, Bremerhaven, Hamburg. Dezember 2021: Schnellschätzung (@ RWI/ISL)

In den Index gehen die im Rahmen des ISL Monthly Container Port Monitor fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 94 internationalen Häfen ein, auf die rund 64% des weltweiten Containerumschlags entfallen. Die aktuelle Schnellschätzung für den Containerumschlag-Index stützt sich auf Angaben von rund 67% des im Index abgebildeten Umschlags.