Im Nordatlantik ist vor einigen Tagen eine vermutlich zweistellige Anzahl Container von einem Schiff des japanischen Linien-Carriers Ocean Network Express (ONE) über Bord gegangen.[ds_preview]
Betroffen ist der 14.000-TEU-Frachter »Madrid Bridge« (146.778 tdw), der sich im Eigentum des ONE-Gesellschafters Kawasaki Kisen Kaisha befindet und durch dessen Gruppenfirma K Line Ship Management bereedert wird. Dem Unternehmen zufolge verlor das 2018 gebaute Schiff, das im Dienst zwischen Asien und der US-Ostküste via Suezkanal eingesetzt wird, am 07. Januar eine noch unbestimmte Anzahl von Containern. Zu den Umständen macht die Reederei keine Angaben.
Nach Berichten aus Versicherungskreisen sollen mindestens 30 Boxen ins Meer gefallen sein. Ursächlich für den Ladungskollaps seien Probleme mit dem Schiffsantrieb gewesen, heißt es.
Manövrierunfähig im Atlantik
Demnach driftete die »Madrid Bridge« mehrere Tage manövrierunfähig im Atlantik. Dem Eigentümer K Line zufolge konnte das Schiff inzwischen seine Reise unter eigenem Antrieb fortsetzen. Nächster Anlaufhafen ist New York, wo es laut Online-Fahrplan des Allianzpartners Hapag-Lloyd am 21. Januar eintreffen soll.
Für Schadenersatz werden höchstwahrscheinlich der P&I-Club des Schiffs – die Japan Ship Owners‘ P&I Association – sowie etwaige Warentransportversicherer der Ladungseigner aufkommen müssen.
Ähnliche Vorfälle, bei denen Container in zwei- oder dreistelliger Höhe über Bord gingen, gab es in den vergangenen Wochen auf den Panamax-Containerschiffen »Cosco Nagoya« der Reederei Sea Lead in Fernost und der »Zim Kingston« an der Westküste Nordamerikas. Die Schäden reichen aber nicht an die schweren Containerverluste des Winters 2020/21 heran. Am schlimmsten traf es im November 2020 die »ONE Apus« der Reederei NYK mit dem Verlust von fast 2.000 Containern im Pazifik. (mph)