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Der durch Sicherheitsbedenken notwendig gewordene, millionenschwere Neubau der Kaje 66 in Bremerhaven ist abgeschlossen. Sie war bei mehreren Havarien, zuletzt mit einem Autofrachter, arg in Mitleidenschaft gezogen worden.[ds_preview]

Eineinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich sei der Neubau der Kaje 66 fertiggestellt, teilte der Hafenbetreiber Bremenports jetzt mit. Am 15. Juni 2020 hatte die Arbeitsgemeinschaft Tagu/ Ed. Züblin mit den ersten Rückbauarbeiten begonnen. Jetzt wurde die neue Kaje 66 im Eckbereich zwischen der Columbuskaje und der Einfahrt zur Nordschleuse offiziell abgenommen.

Die Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen Claudia Schilling betonte die aus ihrer Sicht gute Zusammenarbeit zwischen bremenports und der Arbeitsgemeinschaft: »Dies war eine Punktlandung. Die Kaje ist ohne Verzögerung realisiert worden. Gleichzeitig konnte das zur Verfügung gestellte Budget eingehalten werden.«

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© Bremenports

Die alte Kaje 66 war 1965 fertiggestellt worden. Das Bauwerk sicherte die Einfahrt zur nördlich von der Columbuskaje liegende Nordschleuse. Die Standfestigkeit der Kaje war nach mehreren Havarien nicht mehr gegeben. Zuletzt war im Jahr 2017 die Spundwand der Kaje 66 durch eine Havarie mit einem Autotransporter schwer beschädigt worden. Dies hatte zu erheblichen Versackungen hinter der Uferwand auf der Landseite geführt.

»Von größter Bedeutung«

Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe sagte jetzt: »Die Zufahrt zur Nordschleuse ist für die bremischen Häfen von größter Bedeutung. Mit der bautechnisch anspruchsvollen neuen Kaje haben wir die erforderliche Betriebssicherheit umfassend sichergestellt.«

In einer ersten Bauphase war der ehemalige Fähranleger der Englandfähre zurückgebaut worden. Im Anschluss wurden 75 Schrägpfähle mit Einzellängen bis zu 45 m durch die alte Spundwand getrieben. Insgesamt wurden auf einer Länge von 320 m 116 Tragbohlen mit Einzellängen von bis zu 43 m und 119 Füllbohlen in den Boden gerammt und entsprechend über Schrägpfähle, beziehungsweise mit Hilfe von Rundstahlankern, rückverankert.

Knapp 18 Mio. € Kosten

Die neue Spundwand wurde mit Steigleitern, Haltekreuzen und Fendern ausgerüstet Der Bereich hinter der neuen Spundwand wird mit Sand verfüllt, die Oberflächenbefestigung von rund 4000 m² wiederhergestellt. Das Gesamtvolumen der Maßnahme betrug 17,7 Mio. €. Die Hälfte zahlt das Land, die andere Hälfte der Bund.

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© Bremenports

Schilling hob hervor, dass der Neubau der Kaje Teil einer umfassenden Erneuerungsstrategie in den Häfen sei: »Nach der Westkaje im Kaiserhafen ist die Kaje 66 das zweite große Projekt, das im Rahmen unseres ambitionierten Infrastrukturprogramms für die Bremischen Häfen realisiert worden ist. Aber das ist nicht alles. An der angrenzenden Columbuskaje wird derzeit unter Hochdruck gearbeitet und weitere Projekte sind in Vorbereitung«. Sie nannte die Sanierung der Einfahrt zum Fischereihafen, die Planung für eine umfassende Ertüchtigung der Stromkaje am Containerterminal und der Ausbau von Gleisen für Hafenverkehre im Bremerhavener DB-Bahnhof Speckenbüttel.