Print Friendly, PDF & Email

Der dänische Schifffahrtskonzern A.P. Moller-Maersk gibt – in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst – sämtliche Wetterdaten preis, die von der Flotte seit 2012 gesammelt wurden. So soll die Klimaforschung unterstützt werden.[ds_preview]

Alle historischen und zukünftigen Ozeanwetterbeobachtungen sollen zur freien Nutzung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft rund um den Globus veröffentlicht werden, teilte Maersk heute mit. Mit den Daten, die von Maersk-Schiffen seit 2012 gesammelt wurden, erhöhe sich die Zahl der öffentlich zugänglichen Ozeanwetterdaten um 28%, heißt es.

Alle 300 Maersk-Schiffe tauschen mehrmals täglich Daten aus, so dass Maersk jeden Tag mehr als 7.000 Beobachtungen weitergibt. Einige Schiffe leiten die Daten live an Wetterdienste auf der ganzen Welt weiter. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst hat Maersk auf mehreren seiner Schiffe automatisierte Wetterstationen installiert. Dabei handelt es sich um kalibrierte Messstationen auf Forschungsniveau, die eine größere Anzahl von Datenpunkten in höherer Qualität erfassen und damit einen noch besseren Beitrag zur Wettervorhersage und Klimawissenschaft leisten.

Ziel ist es, die Klimaforschung und die Wettervorhersage durch die Bereitstellung von Wetterdaten aus den Weltmeeren zu unterstützen, wo die Datenabdeckung bislang gering ist und die meisten Daten von Satellitenbeobachtungen stammen, die »ihre Grenzen« hätten.

»Wir sind stolz darauf, dass wir diese Daten nun mit anderen teilen und den Forschern helfen können, die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Umgebung besser zu verstehen«, sagt Aslak Ross, Leiter der Abteilung Marine Standards bei Maersk. Die Beobachtungen sollen unter anderem ein genaueres Bild davon vermitteln, wie sich die Bedingungen an der Meeresoberfläche und die Wechselwirkung mit der Atmosphäre seit 2012 entwickelt haben.

Die Daten – mehr als neun Millionen Beobachtungen – werden über das Global Ocean Observing System (GOOS), das von der UNESCO und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gemeinsam betrieben wird, zur Verfügung gestellt. »Als Mitglied der wissenschaftlichen Gemeinschaft bin ich begeistert, dass wir Zugang zu diesem einzigartigen Datensatz erhalten. Die Daten werden dazu beitragen, die Bedingungen an der Meeresoberfläche in der Vergangenheit besser einzugrenzen, aber auch die Vorhersagen für die Zukunft zu verbessern – vom Wetter bis zum Klima« sagte Johannes Karstensen vom Geomar, dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.