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Die USA haben große Offshore-Wind-Pläne, aber noch Nachholbedarf bei der dafür benötigten Infrastruktur an Land. In New York gibt es nun ein neues Vorhaben: Die Energiekonzerne Equinor und BP wollen das traditionsreiche South Brooklyn Marine Terminal (SBMT) in New York zu einem wichtigen regionalen Drehkreuz für Offshore-Windkraftanlagen machen.[ds_preview]

Im Rahmen der jetzt veröffentlichten Vereinbarung soll das Terminal zu einem »Offshore-Windhafen von Weltrang« umgestaltet werden, der in der Lage ist, die größten und anspruchsvollsten Komponenten der Offshore-Windtechnologie für die Projekte »Empire Wind« und »Beacon Wind« sowie für die wachsende US-Offshore-Industrie an der Ostküste bereitzustellen und zu montieren. Diese Windparks sollen eine Kapazität von 3,3 GW bekommen.

Die USA gelten in der Offshore-Branche wie in der betreffenden Schifffahrt als großer Wachstumsmarkt, da das Land große Menge erneuerbare Energie benötigt und lange Küsten hat. Neben dem Bedarf an Spezialschiffen zur Errichtung und Versorgung von Windparks gilt aber die Logistikkette an Land als Hindernisse (mit entsprechenden Chancen für internationale Partnerschaften). In Häfen sind es etwa bestimmte geografische und physische Beschränkungen wie Höhe, Breite oder Tiefgang. New York, wo die Offshore-Wind-Pläne verhältnismäßig weit fortgeschritten sind, soll nach dem Plan der demokratischen Gouverneurin Kathy Hochul das »Zentrum der Offshore-Windenergie-Lieferkette für andere Projekte entlang der Küste werden«.

Bis zu 250 Mio. $ Investition

Die Vereinbarung zwischen Equinor und BP wurde vom Terminalbetreiber Sustainable South Brooklyn Marine Terminal (SSBMT) und der New York City Economic Development Corporation (NYCEDC) mitunterzeichnet. Die Konzerne wollen ein Betriebs- und Wartungszentrum und einen Bereitstellungsbereich am SBMT einrichten und insgesamt 200 bis 250 Mio. $ in die Modernisierung der Infrastruktur investieren.

Die Neugestaltung soll zudem das Hafenviertel von Sunset Park mit »erheblichen Investitionen« aus der Branche der erneuerbaren Energien beleben und neue Arbeitsplätze schaffen. »Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt in unserem Engagement für den Bundesstaat New York, um sowohl erneuerbare Energien bereitzustellen als auch neue wirtschaftliche Aktivitäten auszulösen und dauerhafte Arbeitsplätze zu schaffen«, sagte Siri Espedal Kindem, Präsidentin von Equinor Wind U.S.

Lindsay Greene, Chief Strategy Officer und Executive Vice President von NYCEDC ergänzte: »Wir sind sehr stolz darauf, heute den Grundstein für unsere Vision zu legen, New York City zu einem landesweit führenden Zentrum für die Offshore-Windindustrie zu machen. Diese Vereinbarung baut auf dem 57-Millionen-Dollar-Engagement der Stadt auf, SBMT als wichtigen Produktions- und Betriebsstandort zu reaktivieren.«

Mit einer Fläche von ca. 73,1 Acres soll SBMT eine der größten speziell für Offshore-Windkraftanlagen vorgesehenen Hafenanlagen in den Vereinigten Staaten sein. Es wird beschrieben als »das einzige Industriegelände am Wasser im Großraum New York City, das in der Lage ist, die Aufstellung und Montage von Windturbinengeneratoren in dem von den Komponentenherstellern geforderten Umfang zu ermöglichen«.

Die Windparks

»Empire Wind« befindet sich 15-30 Meilen südöstlich von Long Island und erstreckt sich über 80.000 Acres mit Wassertiefen zwischen 75 und 135 Fuß. Der Pachtvertrag wurde im Jahr 2017 erworben. Die beiden Phasen des Projekts, Empire Wind 1 und 2, haben eine installierte Gesamtkapazität von mehr als 2 GW (816 + 1.260 MW).

»Beacon Wind« befindet sich mehr als 60 Meilen östlich von Montauk Point und 20 Meilen südlich von Nantucket und umfasst 128.000 Acres. Das Pachtgebiet wurde 2019 erworben und hat das Potenzial, mit einer Gesamtkapazität von mehr als 2 GW entwickelt zu werden. Die erste Phase, Beacon Wind 1, befindet sich derzeit in der Entwicklung und wird eine installierte Leistung von 1.230 MW haben.