Containerflash, Chartermarkt, Container Flash

Noch zeigt sich der Containermarkt vom Ukraine-Krieg weitestgehend unbeeindruckt, die Charterraten dürften sogar weiter steigen.[ds_preview]

Natürlich sind die Lieferketten von/nach Russland und in die Ukraine in erheblichem Maße betroffen, nachdem die Linienreedereien keine Buchungen mehr entgegennehmen und auch zahlreiche Terminalbetreiber keine Ladung mehr umschlagen. Der Anteil und damit Einfluss auf die globale Schifffahrt sind, jedenfalls im Containersektor, insgesamt begrenzt. Ob die massiven Sanktionen gegen Russland daran etwas ändern, bleibt allerdings noch abzuwarten.

Vorerst bleibt der Markt rege, wobei der Großteil der Aktivitäten weiter im Feeder-Segment, insbesondere für die innerasiatischen und transpazifischen Verkehre, stattfindet. Auch wenn es eine Reihe von Rücklieferungen aus dem Fahrtgebiet Schwarzes Meer und auch im europäischen Shortsea-Bereich gibt, bleibt das Angebot an Tonnage knapp. Vielfach stehen Schiffe frühestens ab April und bei größeren Einheiten noch sehr viel später wieder zur Verfügung. Weitere Ratenverbesserungen sind daher sogar wahrscheinlich. Der New ConTex legte nochmals um 2,3% auf jetzt 3.488 Punkte (+80) zu.

Die derzeit erzielbaren Raten blieben außergewöhnlich hoch, unabhängig von der Größe und den vereinbarten Laufzeiten. 140.000 $/Tag gibt es ebenso für den Panamax »Zhong Gu Ji Lin« (Baujahr 2002, 4.389 TEU) für 3 Monate bei Transfar wie für den halb so großen Feeder »Cape Monterey« (Baujahr 2015, 2.190 TEU für bis zu 5 Monate bei SM Lines, beides in Asien.

Repräsentative Fixtures

Fixtures, KW 9-22
© HANSA

Im Mittelmeer zahlt CMA CGM für die »Atlantic West« (Baujahr 2008, 1.300 TEU) 62.000 $/Tag für die kommenden 12 Monate, während das MPC-Schiff »AS Susanna« (Baujahr 2010, 1.713 TEU) mit 40.000 $/Tag zwar deutlich weniger bekommt, dafür aber über 3 Jahre lang. ONE gibt bei gleicher Laufzeit in Fernost 5.000 $ mehr für die etwas modernere »Pelican« (Baujahr 2013, 1.805 TEU).

Am Ladungsmarkt ist die Tendenz ebenfalls unverändert. Der FBX von Freightos notierte stabil bei 9.745 $/FEU, wobei die Frachtraten auf den Routen zwischen Asien und den US-Häfen nochmals um 4% (Westküste) und 2% (Ostküste) zulegen konnten. Nach Norduropa fielen die Kosten pro Container dagegen deutlich um -5%. Angesichts der weiter steigenden Bunkerkosten dürften die Raten sich weiter verteuern, wenn die Linienreedereien den Aufschlag an ihre Kunden weitergeben.

Der WCI von Drewry fiel dagegen um -2.1% auf 9.279,46 $/FEU. Auch hier sind es die Verkehre ab Asien und über den Atlantik nach Europa, die um -5% bzw. -2% nachgaben. Der SCFI spiegelt die Entwicklung wider und fällt leicht um -71,5 auf 4.747 Punkte. (KF)