Die ersten großen Linienreedereien stellen mit ihren Ergebnissen für das erste Quartal 2022 bereits neue Rekorde auf. Insbesondere die weiter anziehenden Vertragsfrachtraten stützen die Entwicklung.[ds_preview]
Fünf Reedereien haben bislang ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal vorgelegt und dabei neue Rekorde sowohl bei den Einnahmen als auch beim Betriebsgewinn vermeldet. Lediglich Cosco erreichte keinen neuen EBIT-Höchstwert, meldet der Branchendienst Alphaliner. Im Durchschnitt stiegen die Einnahmen der Reedereien im ersten Quartal um fast 5 % gegenüber dem Vorquartal, obwohl der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) um 3 % zunahm. Die Betriebsgewinne (EBIT) der stiegen gegenüber dem Vorquartal um mehr als 12 %.
Alphaliner macht für die gute Entwicklung einen wichtigen Grund in der Kombination aus extrem hohen Spotfrachtraten und dem gravierenden Kapazitätsmangel aus, der das Jahr 2021 dominierte. Denn dieser habe viele Verlader dazu veranlasst, neue mittel- oder langfristige Kontrakte mit deutlich höheren Raten für 2022 abzuschließen. Die Marktbeobachter erwarten, dass dieser Trend die Einnahmen der Reedereien im zweiten Quartal hoch halten wird, selbst wenn die Spotraten unter Druck geraten.
Beispielsweise meldete Maersk nun einen Anstieg der Vertragsraten um 700 $/Teu im Vergleich zum Vorjahr, was zusätzliche Einnahmen von 10 Mrd. $ für das Jahr bedeuten würde. 80 % der für 2022 erwarteten Verträge sind bereits unterzeichnet.
Trotz einem erwarteten Rückgang der Frachtnachfrage mit Abklingen der Covid-19-Pandemie, seien die maritimen Lieferketten weiter überlastet, heißt es. Beispielsweise weiteten sich in den USA die Engpässe in den Hubs auf andere Häfen an der West- und Ostküste aus. Die Situation in der Ukraine und Chinas Kampf gegen die Pansdemie haben ebenfalls zu neuen Unterbrechungen der Lieferkette geführt. Währenddessen könnten nach Einschätzung von Alphaliner die Auswirkungen der Vertragsverlängerungen im transpazifischen Verkehr, die in der Regel im Mai in Kraft treten, die Einnahmen unabhängig von der Entwicklung auf dem Spotmarkt weiter in die Höhe treiben.
