(v.l.): Arne Ehlers (HWG), Philipp Rademann (HWG), Alexandra Brandt (Niedersachsen Ports), Claudia Müller (MdB), Peter Zint (HWG), Knut Kokkelink (Niedersachsen Ports), Verena Hedtke (Referentin von Müller). (© HWG)
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Die Hafenwirtschaft in Cuxhaven will den Standort für die Energiewende weiter ertüchtigen. Dabei setzt man auf einen kooperativen Ansatz.[ds_preview]

Der Hochlauf der Energiewende brauche Hafenkapazitäten und Cuxhaven sei der einzige deutsche Nordseehafen, der mit drei planfestgestellten Liegeplätzen pünktlich in drei Jahren den sich abzeichnenden Engpass entschärfen kann, hieß es jetzt bei einem Besuch der maritimen Koordinatorin der Bundesregierung Claudia Müller.

Die Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven (HWG) hat bei dem Gespräch mit der Grünen-Politikerin einen möglichen Lösungsvorschlag für die Finanzierung des Hafenausbaus vorgelegt. Diskutiert wurde das von der HWG favorisierte Finanzierungsmodell in Form einer Kooperation von Bund, Land und Privatwirtschaft. Aus Sicht der Wirtschaft schließt die nationale und europäischen Aufgabe der Umsetzung der Energiewende »die Schaffung der logistischen Voraussetzungen« mit ein. »Konsequenterweise hat das Land Niedersachsen bereits beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanzielle Unterstützung für den Bau der drei Liegeplätze angefragt«, heißt es in einer Mitteilung.

Claudia Müller ließ sich bei ihrem Besuch die Expertise und Infrastruktur im Bereich On- und Offshore-Windenergie zeigen. »Für das Gelingen der Energiewende und für den schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien brauchen wir unsere deutschen Häfen an Nord- und Ostsee. Der Standort Cuxhaven hat ein großes Potenzial sich weiter als maritimer Logistik-Hub und als Industrie-Cluster für On- und Offshore zu positionieren. Ich bin mir sicher, dass er seine Rolle weiter ausbauen wird«, so die Koordinatorin.

»Kein Extraweg nötig«

HWG-Chef Hans-Peter Zint betonte, die zusätzlich benötigte Hafeninfrastruktur zur Umsetzung der ambitionierten Energiewende-Ziele der Bundesregierung sei »planfestgestellt und kann kurzfristig realisiert werden«.

Bei der Finanzierungskooperation bräuchte nach Auffassung der HWG kein Extraweg beschritten werden. Denn der Bund habe mit dem Land Niedersachsen bereits eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der nationalen Aufgabe über den Aufbau einer Importinfrastruktur für LNG und Green Gas geschlossen und prüfe in dem Kontext seine Beteiligung an Baumaßnahmen für niedersächsische Hafeninfrastruktur. »Wir schlagen vor, diese Prüfung kurzfristig auf die Beteiligung des Bundes (und der EU) an den Investitionen für den Bau der Liegeplätze 5-7 in Cuxhaven auszuweiten«, so Zint gegenüber Müller. Die konkrete Umsetzung könnte über eine Projektgesellschaft bestehend aus Bund, Land und Privatwirtschaft erfolgen. In dieser würde die Finanzierung der neue Hafeninfrastruktur für die Windenergie gemanagt werden.