Combi Freighter, Lauterjung
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Die in Haren an der Ems ansässige Reederei Gerdes baut ihre Flotte mit einem weiteren Spezial-Frachter für den europäischen Shortsea-Verkehr aus.[ds_preview]

Die niederländische Werftgruppe Damen machte heute den Auftrag für einen MPP-Neubau vom Typ »Combifreighter 3850« öffentlich. Auch der Name ist bereits bekannt: »Kalli G«.

Für Gerdes ist es der zweite Neubau dieses Typs. Im September 2021 hatte die Reederei bereits die »Benabell G« übernommen. Aktuell umfasst die Flotte zehn Schiffe mit Tragfähigkeiten von bis zu 6.000 t.

Gerdes Combi Freighter 3850 Benabell G
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Damit ist Gerdes im Transport von »allen gängigen Stück- und Schüttgütern« aktiv, darunter Stahl, Getreide, Forstprodukte, Düngemittel, Container, Pellets, Gefahrengüter oder Holzhackschnitzel. »Kalli G« ist für den Transport von 3.830 t ausgelegt, der Laderaum für eine Tragfähigkeit von 15 t pro m² verstärkt. An Bord ist zudem Platz für 172 Container, davon 108 im Laderaum und 64 an Deck.

Jetzt, wo der europäische Kurzstreckenseeverkehr »eine Phase wachsender Nachfrage« erlebe, so die heutige Mitteilung weiter, sei die Erneuerung der Flotte von entscheidender Bedeutung, um für künftige Einsätze gerüstet zu sein – nicht zuletzt mit Blick auf künftige Umweltauflagen. »Für uns ist es wichtig, mit den vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehenq, sagt Nicole Gerdes, geschäftsführende Gesellschafterin der Reederei. »Wir setzen auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit, um unseren Wettbewerbsvorteil auch in den kommenden Jahren zu erhalten.«

Damen Cargo Vessels mit Sitz in Drachten, Niederlande, bedient Schiffseigner im Kurzstreckenseeverkehr mit standardisierten Konstruktionen für Kombifrachter, Tanker und Containerfeeder, die auf Lager und bei Bedarf nach Kundenspezifikation gebaut werden. Bis 2021 wurden vier Schiffe des Typs CF 3850 in Dienst gestellt, für 13 weitere wurden bereits Verträge unterzeichnet.

»Kalli« G kann den Angaben zufolge bei voller Ladung mit weniger installierter Antriebsleistung über 10 kn fahren. Das optimierte Design des Rumpfes reduziere den Wasserwiderstand und ermögliche erhebliche Treibstoffeinsparungen, so die Werft. Das Schiff mit einer Gesamtlänge von 89,70 m und einer Breite von 12,50 m verfügt über eine 1.104-kW-Hauptmaschine. »Die relativ geringe Leistung reicht aus, um die Entwurfsgeschwindigkeit von 11,8 kn auch unter rauen Bedingungen zu halten«. heißt es.

Gerdes und das Befrachtungsunternehmen over-C will den Neubau in der europäischen Küstenschifffahrt einzusetzen. Dennis Clavier, Direktor bei over-C, betonte eine weitere Besonderheit des Designs: »Die Größe in Kombination mit der ›NAABSA-Notation‹ machen die CF3850 zu einem guten Schiff für das Anlaufen kleinerer Gezeitenhäfen, zum Beispiel in Großbritannien.« Die Schiffe sind so konstruiert, dass sie auch trocken fallen können, ohne das größere Probleme dabei verursacht werden: »Not Always Afloat but Safely Aground« (Naabsa). So können auch kleine Tide-Häfen angelaufen werden. »Kalli G« verfügt zudem über beweglichen Schotten, die teilweise als Zwischendecks genutzt werden können, um Getreide, Futtermittel, Dünger, Stahl, oder auch gelegentlich Projektladungen zu transportieren.