Print Friendly, PDF & Email

Zu den bislang durch die Bundesregierung gecharterten Flüssigerdgasterminals kommen nun zwei weitere. Ab Mitte 2023 sollen auch Stade und Lubmin jeweils eine sogenannte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) erhalten.[ds_preview]

Zwei von insgesamt vier von der Bundesregierung gecharterten FRSU sollen bereits in diesem Jahr zur Verfügung gestellt werden und ab dem Jahreswechsel 2022/23 in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zum Einsatz kommen. Für zwei weitere Schiffe, die ab Mai 2023 verfügbar sein sollen, sind die Standortentscheidungen jetzt ebenfalls gefallen. So wird das dritte FSRU nach Stade und das vierte schwimmende Terminal nach Lubmin gehen. Das gab das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag bekannt.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte begrüßte die Entscheidung des Bundes: »Das ist eine gute Nachricht für Deutschland und im Besonderen für Mecklenburg-Vorpommern. Die Entscheidung des Bundes unterstreicht die Bedeutung von Lubmin als Energieknotenpunkt. Deutschland ist auf einem guten Weg, sich unabhängiger von Dritten zu machen. Daran arbeiten Bund, Land, Kommunen und die Wirtschaft. Uns eint das gemeinsame Ziel, die Energieversorgung weiter zu gewährleisten und abzusichern.«

»Ein bitterer Tag für Hamburg«

michael kruse
Michael Kruse (Foto: FDP)

Kritik über Festlegung weiterer Standorte für LNG-Terminals kommt indes von Michael Kruse, Landesvorsitzender der FDP Hamburg und energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion: »Die Standortentscheidung für die vier LNG-Terminals ist gefallen und Hamburg geht leer aus. Das ist für den so oft angekündigten Energiehafen ein schwerer Rückschlag, denn die Gasversorgung über Hamburg hätte für mehr Versorgungssicherheit gesorgt. Für Bürgermeister Tschentscher ist diese Standortentscheidung eine Niederlage. Im Konzert der norddeutschen Energiehäfen spielt Hamburg neben Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade nur noch eine Nebenrolle. Ein bitterer Tag für den Hamburger Hafen und seine energieintensive Industrie.«

In Lubmin soll nach Angaben der Betreiber die Anlage auf See frühestens ab Ende 2023 zur Verfügung stehen. Bereits in der vergangenen Woche haben die Deutsche ReGas und das französische Multienergieunternehmen Total Energies im Beisein des parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner, und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer bekannt gegeben, bis Ende 2022 ein weiteres, fünftes FSRU-Terminal auf den Weg zu bringen.