Alexander Anders,
Alexander Anders, Geschäftsführer IHK Nord © IHK Nord
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Angesichts der aktuellen energiepolitischen Lage fordert die IHK Nord »sofortiges Handeln« beim Ausbau der Import- und Lagerinfrastruktur für LNG, Erdöl und Kohle in den deutschen Häfen.[ds_preview]

Die Industrie- und Handelskammern im Norden begrüßen die Entwicklung der langfristigen Nationalen Hafenstrategie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bis zum Jahr 2024 gemäß dem Koalitionsvertrag. Mit Blick auf die aktuelle energiepolitische Lage fordert die IHK Nord allerdings sofortiges Handeln beim Ausbau der Import- und Lagerinfrastruktur für LNG, Erdöl und Kohle in den deutschen Häfen. Expliziter Grund dafür ist die zugespitzte Lage durch die andauernde Wartung der Gas-Pipeline Nord Stream 1.

»Wir können nicht auf die nationale Hafenstrategie warten: Der Bund und die Länder müssen alles notwendige tun, um eine schnelle Unabhängigkeit von Energieimporten aus Russland herzustellen – dafür brauchen wir die norddeutschen Seehäfen«, so Alexander Anders, Geschäftsführer der IHK Nord. Hinzu seien Investitionen in die Infrastruktur sowie die Hinterlandanbindungen erforderlich, um die Seehäfen als Knotenpunkte der Energielogistik effizient nutzen zu können.

»Um diesen Ausbau zu bewältigen, brauchen wir eine massive Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland. Das LNG-Beschleunigungsgesetz ist ein guter Anfang. Der Bund muss nachlegen und den Ausbau von Straße und Schiene vorantreiben,« ergänzt Anders. Zudem fordert die IHK Nord, einen schnellen Ausbau der Hafeninfrastruktur zur Einfuhr von Wasserstoff und seinen Derivaten zu forcieren.

Zu prüfen wäre, ob durch die Energiekrise kurzfristig notwendige Investitionen eine Ausweitung der Mittel des Hafenlastenausgleichs aus dem Bundeshaushalt an die hafenrelevanten Bundesländer deutlich ausgeweitet werden müsste, meint die IHK Nord. »Der Bund ist in der Pflicht seiner nationalen Aufgabe für die Häfen nachzukommen und die erforderlichen Mittel bereitzustellen«, so Anders abschließend.

Die IHK Nord ist der Zusammenschluss dreizehn norddeutscher Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.