Protest gegen die Verschrottung des brasilianischen Flugzeugträgers »Sao Paolo« im türkischen Aliaga © Greenpeace
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Die türkischen Behörden verbieten die Einfahrt des Flugzeugträgers »São Paulo« in die Hoheitsgewässer des Landes. Das brasilianische Kriegsschiff soll eigentlich in der Türkei verschrottet  werden.[ds_preview]

Wochenlang hatten lokale Umwelt- und Arbeitsrechtsgruppen mit Unterstützung internationaler Nichtregierungsorganisationen wie der NGO Shipbreaking Platform und Greenpeace gegen die Fahrt des Schiffes von Brasilien zur Verschrottung nach Aliağa protestiert und die Einhaltung der Konventionen von Basel und Barcelona gefordert. Es kam zu öffentlichen Demonstrationen und Unterschriftenaktionen.

Die Entscheidung des türkischen Ministers für Umwelt, Stadtentwicklung und Klimawandel, Murat Kurum, erfolgte, nachdem eine einstweilige Verfügung des Bundesbezirksgerichts, die Abfahrt des Schiffes zu stoppen, nicht vollstreckt worden war und die brasilianische Regierung und der Käufer des Schiffes es versäumt hatten, ein zweites Gefahrstoffinventar (IHM) zu erstellen und vorzulegen, um die Mengen an Giftstoffen an Bord des Schiffes ordnungsgemäß zu ermitteln. Eine zweite Prüfung wurde von der Türkei für notwendig erachtet, nachdem Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen die Gültigkeit der ersten Prüfung in Frage gestellt hatten.

Nach der Annullierung der türkischen Genehmigung für die grenzüberschreitende Verbringung hat das IBAMA (Brasilianisches Institut für Umwelt und erneuerbare natürliche Ressourcen) ein Schreiben an Oceans Prime Offshore Agenciamento Maritimo Ltda, das mit dem Käufer SOK zusammenarbeitende Exportunternehmen, gerichtet, um die sofortige Rückführung der SÃO PAULO nach Brasilien zu veranlassen. Bislang habe das für das Schiff verantwortliche Unternehmen jedoch noch keine Informationen über die Änderung der Route geliefert, meldet Shipbreaking Platform.