Am Trockenfrachtmarkt ist es diese Woche wieder aufwärts gegangen. Ein steigendes Ladungsvolumen bei Erz und Kohle und die Taifunsaison in Asien treiben die Nachfrage.[ds_preview]
Der Bulker-Spotmarkt kommt nach dem Einsturz im August allmählich aus dem Tal der Tränen heraus. So zog der Baltic Dry Index diese Woche um 340 auf 1.553 Punkte an. Angetrieben wird die Entwicklung durch eine Mini-Rallye im Capesize-Segment, das zuvor auf einen Jahrestiefstand gefallen war.
Die Durchschnittsrate der Großbulker im Zeitcharter-Trip-Geschäft beendet die Woche bei 12.599 $/Tag, das entspricht auf Wochensicht einem Plus von 126%. Am Donnerstag war das Niveau sogar bis auf 13.580 $/Tag gestiegen, anschließend kühlte sich der Markt vor allem im Pazifik wieder ab.
Befrachter sichern sich Tonnage
Grundsätzlich herrschte diese Woche deutlich mehr Betrieb im Befrachtungsgeschäft, wie Makler berichten. Für Eisenerz- und Kohleverschiffungen hätten die Charteranfragen merklich zugenommen. Dabei dürften auch die zunehmenden Wirbelstürme im asiatisch-pazifischen Raum eine Rolle spielen: Aus Sorge um Verspätungen von Schiffen und eine sich dadurch verstärkende Knappheit an Tonnage sollen große Befrachter verstärkt im Voraus Capesize-Bulker gebucht haben, war zu hören.
Für die übrigen Bulker-Typen war es ebenfalls eine positive, wenn auch nicht ganz so spektakuläre Woche. Die Panamaxe verbesserten sich um knapp 7% auf 17.913 $/Tag, vor allem dank eines erhöhten Ladungszustroms in Ost- und Südostasien sowie an der Westküste Nordamerikas. Für die Supraxmaxe und die Handysize-Bulker ging es um 5% und um knapp 4% auf 17.057 sowie auf 16.281 $/Tag hoch. Beide Schiffsklassen profitierten von verstärkten Charteranfragen im US-Golf und an der Ostküste Südamerikas.
Shortsea-Index fällt und fällt …
Am europäischen Shortsea-Markt für Bulk und Breakbulk-Verladungen geht es mit den Raten unterdessen weiter bergab. Der Branchendienst BMTI senkte seinen European Short Sea Index (EUSSIX) deutlich um 5% auf 37.89 Punkte ab. Im Bereich der Ostsee und der Nordsee bis hinunter in die Biskaya übersteige das Angebot an freier Tonnage zunehmend das Spotangebot an Ladung. Das bestätigen auch einzelne Makler. In allen wichtigen Segment – von Stahl über Getriede bis Holz – fehle es an Volumen, heißt es. Gestützt würden die Frachtraten derzeit eher durch die hohen Bunkerkosten auf Reederseite.
Tanker verdienen besser
Freude herrscht unterdessen bei den Tanker-Reedereien. So legten die Tageserträge vor allem der großen Rohöl-Carrier dank steigender Weltskalaraten und etwas nachlassender Bunkerpreise diese Woche weiter zu. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC kletterten dank hoher Nachfrage im Persischen Golf und sturmbedingter Verspätungen in Asien um 39% auf durchschnittlich 67.600 $/Tag. Die Suezmaxe profitierten von einer erhöhten Aktivität in Westfafrika und erzielten gestern im weltweiten Durchschnitt 46.600 $/Tag – ein Plus von 10% gegenüber der Vorwoche. Die Aframaxe konnten sich leicht auf 54.800 $/Tag steigern. (mph)