Maersk-Neubauten 17.000 TEU
Maersk-Neubauten 17.000 TEU

Maersk hat weitere sechs große Containerschiffe bestellt, die künftig mit Methanol fahren können. Am Thron von MSC als Nr. 1 der Branche wollen die Dänen nicht rütteln.[ds_preview]

MSC hatte zum Jahreswechsel Platz 1 unter den global operierenden Linienreedereien übernommen. Die Aponte-Unternehmen verfügt heute schon über eine Kapazität von 4,5 Mio. TEU in der Flotte, dazu über das mit Abstand größte Neubauprogramm mit weiteren 1,5 Mio. TEU (110 Schiffe). Maersk, Jahrzehnte lang der Branchenprimus mit aktuell knapp 4,3 Mio. TEU und rund 400.00 TEU an Neubau-Bestellungen (34 Schiffe), will sich künftig mit Rang 2 begnügen und die Flottenkapazität bei maximal 4,3 Mio. TEU »einfrieren«. Das schließt sowohl eigene als auch gecharterte Schiffe ein.

Die bestellten Neubauten sollen demnach nicht dem Flottenwachstum dienen, sondern dem Ersatz älterer Tonnage, teilte Maersk jetzt mit. Das gilt auch für weitere sechs Schiffe, die jetzt bei Hyundai Heavy Industries (HHI) in Auftrag gegeben worden. Es handelt sich um 17.000-TEU-Schiffe, die alle im Jahr 2025 ausgeliefert werden und Teil des laufenden Flotten-Erneuerungsprogramms sind. Sie ersetzen den Angaben zufolge die gleiche Anzahl von Schiffen, die dann das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.

Maersk setzt auf dem Dekarbonisierungskurs weiter auf »grünes« Methanol. »Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir ihre Lieferketten dekarbonisieren, und diese sechs Schiffe werden helfen, klimaneutrale Transporteanzubieten«, sagt Henriette Hallberg Thygesen, CEO von Fleet & Strategic Brands bei Maersk.

Maersk hat sich für das Jahr 2040 ein Netto-Null-Emissionsziel für das gesamte Unternehmen gesetzt und darüber hinaus konkrete kurzfristige Ziele für 2030 festgelegt. Dazu gehören eine 50%-ige Verringerung der Emissionen pro transportiertem Container in der Maersk-Flotte im Vergleich zu 2020 und der Grundsatz, nur noch Neubauten zu bestellen, die mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden können.

Mit dem jüngsten Auftrag hat Maersk jetzt bereits 19 Schiffe mit Dual-Fuel-Motoren bestellt, die mit Methanol fahren können. Den Anfang machte ein Feeder mit 2.100 TEU im Juli 2021, dann folgten acht Linienschiffe mit je 16.000 TEU, die im Januar 2022 auf zwölf Schiffe aufgestockt wurde. Sie sollen zwischen Anfang 2024 und Mitte 2025 in Dienst gestellt werden. Inzwischen sind auch andere Reedereien wie unter anderem ONE oder CMA CGM, MPC mit Feederschiffen oder zuletzt auch SAL Heavy Lift mit MPP-Neubauten dem Beispiel von Maersk gefolgt.

»Grünes Methanol ist die beste skalierbare Lösung für grüne Kraftstoffe. Wir freuen uns, dass mehrere andere Schiffseigner diesen Weg einschlagen«, sagt Palle Laursen, Chief Fleet & Technical Officer bei Maersk. Dies sei ein weiterer Impuls für die rasche Ausweitung der Verfügbarkeit, die notwendig sei, um den Preis zu senken und die Dekarbonisierung zu beschleunigen. Maersk selbst hat sich jährlich rund 10.000 t an eMethanol für das Feederschiff und mehr als 300.000 t an »grünem« Methanol pro Jahr für die größeren Einheiten gesichert.

Im Vergleich zu konventionellen Treibstoffkapazitäten liegen die zusätzlichen Investitionskosten (CAPEX) für die Methanol-Dual-Fuel-Fähigkeit nach Angaben von Maersk bei 8%-12%, was eine Verbesserung gegenüber der Bestellung von acht Schiffen mit der gleichen Technologie durch Maersk im vergangenen Jahr darstellt. Wenn alle 19 bestellten Schiffe in Betrieb sind, werden jährlich rund 2,3 Mio. t an CO2-Emissionen eingespart.

Maersk-Neubauten 17.000 TEU
Die jüngsten Maersk-Bestellungen haben eine Kapazität von 17.000 TEU