221009-N-NGerald R. Ford Strike Group Conducts Simulated Strait TransitQ285-1076
Die deutsche Fregatte FGS Hessen (F221), links, fährt in Formation mit dem ersten Flugzeugträger der Klasse USS Gerald R. Ford (CVN 78) und anderen Kriegsschiffen der Koalition während einer simulierten Durchfahrt durch eine Meerenge als Gerald R. Ford Carrier Strike Group, 9. Oktober 2022. © US Navy
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Nach Übung mit US-Flugzeugträger »USS Gerald R. Ford«: Die Fregatte »Hessen« kehrt am 15. November  von der Carrier Strike Group 2022 (CSG) aus dem Atlantik nach Wilhelmshaven zurück.[ds_preview]

Anfang September hatte die »Hessen« Wilhelmshaven verlassen, um sich der Flugzeugträgerkampfgruppe anzuschließen. Im Atlantik trainierte die Fregatte der Klasse F124 zusammen mit mehreren Begleitschiffen anderer Nationen. Die Einsatzausbildung und die operative Zusammenarbeit standen im Fokus der letzten Wochen. Innerhalb des US-amerikanisch geführten Verbandes war der primäre Auftrag der »Hessen«, den Verband rund um den Flugzeugträger »USS Gerald R. Ford« vor möglichen Bedrohungen aus der Luft zu schützen. Die Fregatten der Sachsen-Klasse sind speziell für die Luftverteidigung konzipiert. Mit ihrem SMART-L-Radar kann die »Hessen« zum Beispiel den Luftraum über der gesamten Nordsee überwachen. Das Radar der F124 ist in der Lage, mehr als 1.000 Ziele gleichzeitig zu erfassen.

Die Fregatte »Hessen« läuft mit 215 Soldaten in ihren Heimathafen ein. Nach einem kurzen Urlaub geht es für die Besatzung in eine dreiwöchige Einsatzausbildung, vor allem in Vorbereitung auf die Integration in eine französische Flugzeugträgerkampfgruppe, zu welcher die Fregatte voraussichtlich Ende Januar 2023 auslaufen wird.

Ein Flugzeugträgerverband (engl. »Carrier Strike Group«, CSG) ist ein multifunktionell einsetzbarer Flottenverband, der sich aus einem Flugzeugträger und bis zu zehn weiteren Marineschiffen zusammensetzt. Das Aufgabenspektrum umfasst den Schutz der zivilen und militärischen Seeschifffahrt, die Unterstützung amphibischer Landungsoperationen und sonstige seegestützte Einsätze. Als mobile Operationsbasis von Flugzeugen ist der Flottenverband in der Lage, sowohl Luft- und Seeräume über eine große Reichweite zu überwachen als auch ins Landesinnere hinein zu wirken.

Die US-Marine testete während der NATO-Übung Silent Wolverine die Fähigkeiten der Ford-Klasse-Flugzeugträger in integrierten Szenarien der Seekriegsführung an der Seite der beteiligten Verbündeten im Ostatlantik. Es ist der erste Einsatz der Gerald R. Ford Carrier Strike Group im Einsatzgebiet der U.S. Naval Forces Europe.

Die »USS Gerald R. Ford« ist nach dem früheren US-Präsidenten Gerald R. Ford benannt und Typschiff der gleichnamigen Gerald-R.-Ford-Klasse. Dieses Schiff ist der erste Träger der Nachfolgeklasse der Nimitz-Klasse. Die »Gerald R. Ford« wurde im Juli 2017 in Dienst gestellt, als Ersatz für die »USS Enterprise«. Eine technische Besonderheit an dem Schiff mit Atomantrieb sind die elektromagnetischen Flugzeugkatapulte, mit denen die Anzahl der Flugzeugstarts gegenüber bisherigen Nimtz-Klasse-Flugzeugträgern mit Dampfkatapulten erhöht werden soll. Die neue Technik machte jedoch zu Anfang Probleme und verzögerte die Indienststellung. Mit Mehrkosten von 25% kam der Bau der »USS Gerald R. Ford« am Ende auf 13 Mrd. $. Mit »USS John F. Kennedy« und einer neuen »USS Enterprise« befinden sich zwei Schwesterschiffe noch im Bau.