Carsten Wendt, Head of Sales für High & Heavy und Breakbulk bei Wallenius Wilhelmsen Ocean (© Hollmann)
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Neufahrzeuge, Busse, Maschinen – die Auto- und RoRo-Reedereien können sich vor Geschäft nicht retten. Auch im neuen Jahr bleiben die Kapazitäten auf den Schiffen extrem angespannt, wie Carsten Wendt, Head of Sales für High & Heavy und Breakbulk bei Wallenius Wilhelmsen Ocean, jetzt auf dem Projektlogistikforum der Bremischen Hafen-Vertretung (BHV), erläuterte.[ds_preview]

»Die Welt um uns herum dreht sich schon«, sagte der Manager mit Blick auf die Marktabkühlung in der Container- und der konventionellen Stückgutschifffahrt. »Aber wir selbst kommen mit den Verladungen kaum nach. Wir sind immer noch in einer Situation, in der wir nur ganz bedingt Spotmarktgeschäft bedienen können.« Die Auslastung der gesamten Flotte im Car-Carrier-Segment liege immer noch bei über 95%, »kurz gesagt, es herrscht Vollbeschäftigung«, so Wendt.

Leidtragende der aktuellen Situation seien unter anderem die Verlader im Segment der statischen Güter wie Maschinen und Anlagen, die auf Mafi-Trailern gestaut auf die RoRo-Schiffe gerollt werden.

In Bremerhaven türmen sich Wendt zufolge aktuell rund 1.800 leere Mafi-Trailer, weil die Reedereien nicht genug Platz haben, um das Equipment mitzunehmen. Grund: Die Nachfrage aus den Kernsegmenten der Neufahrzeuge sowie der rollenden »High & Heavy«-Güter sei gleichzeitig durch die Decke gegangen. »Bau-, Bergbau- und Agrarmaschinen, in allen drei Segmenten steigen die Mengen. Das hat es früher nicht gegeben. Da haben sich die Segmente untereinander ausgeglichen.«

Wendt sagte, er rechne nicht damit, dass sich die Buchungssituation für Wallenius Wilhelmsen und andere Carrier in der Sparte vor dem dritten Quartal entspannt.

Begrenzt werde das Tonnageangebot mindestens dieses Jahr noch durch einen Mangel an Neubauablieferungen. Im gesamten Jahr erwarte die Branche nicht mehr als elf neue Pure Car Truck Carrier (PCTC) von den Werften. Insgesamt umfasst das Orderbuch laut Clarksons Platou 84 Schiffsprojekte. Dem stehen laut Wendt allerdings 106 Bestandsschiffe mit Baujahr zwischen 1981 und 2002 gegenüber, die als Kandidaten für eine Abwrackung gelten.  (mph)